Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 107
(PDF, 135 MB)
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— 107 -

Ozeans! Aber dann könnte man nur zur Zeit der Ebbe sein Gläschen
ruhig trinken und außerdem müßten wir alle Gegenstände fest an den
Boden anschrauben, sie würden sonst ebenso wie wir selbst auch die
Flut mitmachen! Zu solchen heiteren Bildern führt die schulmäßige
Erklärung von Ebbe und Flut.

Und nun werden unsere Leser de Beroaldo begreifen, wenn er gelegentlich
der exakten Erklärung der Gezeiten von Seiten der Astronomen
ausruft: „0 ungeheure Ironie der verlebten Schulstunden, während
welcher lauter Hypothesen erdichtet werden!

Aber, so höre ich sagen, wir haben doch tatsächlich 2 mal des
Tages Flut und 2 mal Ebbe und zwar tritt gleichzeitig bei A und B
Flut auf, das wollen sie doch nicht wegleugnen! Gewiß nicht, aber die
Attraktion des Mondes kann in B niemals eine Fluterscheinung hervorrufen
. Wenn also bei B so pünktlich Flut eintritt, so müssen wir uns
um andere Ursachen umsehen, denn es kann doch keine Wirkung
ohne eine Ursache existieren. *)

Ehe wir jedoch auf diese Ursachen irgendwie eingehen können,
müssen wir eine kleine, aber sehr notwendige Einschaltung machen.

Die einseitige Flutwelle bei A, wie Fig. 3 sie allerdings sehr übertrieben
zeigt, hätte nämlich sehr störende Folgen für den „ruhigen Lauf"
unseres Planeten. Unsere Erde ist vom mechanischen Standpunkt betrachtet
ein Riesenkreisel. Jeder Kreisel, jedes Schwungrad muß nun
sorgfältigst „ausbalanzieriw werden, damit eben die Fliehkräfte in Bezug
auf die Rotationsachse sich möglichst das Gleichgewicht halten. Also
ist eine Massenkompensation bei B in der Tat dringend nötig.

Nun haben neuere Forschungen gezeigt, daß unser Erdbali auch
anderweitig sehr gut ausbalanziert ist. Es befinden sich nämlich unter
allen großen Gebirgsketten, welche einseitige Massenanhäufungen wären,
entsprechend große Hohlräume oder Massenlagerungen von geringerer
Dichte.

Das ist alles sehr weise und schön eingerichtet, aber ich möchte
die gelehrten Herrn fragen, wie hat es Mutter Erde bei Bildung der Gebirgsketten
gerade so schlau angestellt, ihre Massen so gut zu kompensieren
?

Denn diese Art der Massenkompensation erinnert uns an ein anderes
Problem, nämlich der Einhaltung der richtigen Schwerpunktslage dynamischer
Flugmaschinen. Der Vogel als ein lebendes, empfindendes
und wollendes Wesen hat bekanntlich die Fähigkeit, durch Veränderung
seiner Flügelstellung etc. seinen Schwerpunkt entsprechend den jeweiligen
äußeren Verhältnissen zu verlegen. Es müßten also, falls nicht äußere

*) Nur in den Köpfen der Materialisten, denn nach ihrer famosen Lehre ist
die ganze Welt aus sich selbst entstanden.


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