Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 221
(PDF, 135 MB)
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Tages als „vorgetäuschte Wirkung" irgend einer „dynamischen Ursache*
entschleiert. Abwechselnd werden daher Dynamismus und Atomismus
zur herrschenden Anschauung gelangen, ohne daß es der Wissenschaft
je gelingen wird, eine befriedigende Definition des Begriffes „Kraft0
geben zu können. Wird aber eines Tages von der Schulweisheit „entdeckt",
daß Kraft und Stoff in ihrem innersten Wesen dasselbe sind, etwa so
wie man heute alle Kräfte als Energieformen auffasst und diese auch
ineinander übergeführt werden können, so begibt sich die Schulweisheit
in das metaphysische Lager. Bewußtsein und Willen, als schaffende
und umformende Faktoren zu ignorieren, geht nämlich auf die Dauer
nicht gut an, so wird dann Wille und Bewußtsein als eine „Energieform"
erklärt. Energieformen sind verwandelbar und damit ist stillschweigend
der uralte Satz des Okkultismus unterschrieben, daß Geist, Kraft und
Stoff einen gemeinsamen Ursprung haben müssen. Diesen Ursprung
alles Seins nennen wir Gott. *)

Die Adepten oder praktischen Metaphysiker wissen dies längst aus
eigener Erfahrung und ihre Lehre, daß Geist, Kraft und Stoff nur
Aspekte der ewigen Lehre sind; fußt für sie auf der Tatsache, daß
eben diese Aspekte ineinander verwandelt werden können. Die
Umwandlung findet sowohl im Mikrokosmos als auch im Makrokosmos
statt, als Gleichnis sei die Verwandlung von Dampf im Wasser und
von Wasser in Eis angeführt. Dem WTesen nach ist immer dieselbe

Substanz vorhanden.

Es ist hier nicht der Ort auf andere beweisende Momente hierfür

einzugehen,**) aber es sei nur darauf hingewiesen, daß durch Hypnose

oder Autosuggestion keine materiellen oder dynamischen Veränderungen

im menschlichen Organismus vor sich gehen könnten, wenn es keine

Umwandlung von Geist in Kraft und von Kraft in Stoff gäbe.

Was wir heute für unsere weiteren Ausführungen benötigen ist also

nur die Tatsache, daß es „Brücken1* von Materie zur Kraft und von

Kraft zum Geist gibt, wobei wir uns immer vor Augen halten wollen,

daß der Metaphysiker unter „Geist" kein in der Luft herumfliegendes

Gespenst, sondern eine Einheit von Wille und Vorstellung versteht.

*) Ich bin der Ursprung von allem. Das ganze Weltall entspringt aus mir.
Siehe das Universum mit allem, was sich bewegt und nicht bewegt, als eine Einheit,
als ein Ganzes in meinem Leib. (Bhagavad-Gltä XI.)

Durch den geheimnisvollen Zauber meiner Schöpfungskraft habe ich dieses
ganze Weltall mit allen seinen Erscheinungen aus mir selber hervorgebracht.

(Bhagavad-Gltä IX, 4.)

**) Näheres hierüber findet der Leser in ausführlicher Form in G. W. Surya's
»Moderne Rosenkreuze r- (Verlag Max Altmann)» worin sowohl unter Hinweis
auf noch wenig bekannte Forschungsresultate moderner Physiker, als auch durch
unleugbare Tatsachen der Beweis erbracht wird, daß die Metaphysik in kommenden
Jahrzehnten die führende Rolle unter allen Wissenschaften einnehmen wird. Das
Vorspiel hierzu ist der Bankrott des Materialismus.


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