Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 345
(PDF, 135 MB)
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jedem Dinge vorhanden, wenn auch nicht offenbar und aktiv, denn jedes
Ding ist der Ausdruck einer ihm zu Grunde liegenden Idee, und Ideen
und Oedanken gehören Manas an. Desgleichen ist auch im höchsten
Prinzip Sthula (Substanz) enthalten, denn was keine Substanz hat, hat
auch keine Existenz. Es gibt keinen Gedanken ohne Substanz,
keine Kraft ohne Materie und keine Materie ohne Energie, wenn
auch dieselbe nicht als Kraft offenbar ist. —

(Fortsetzung folgt.)

2. Softes grosser Veltenplan.

Von Dr. phil., med., scient. et lit. Eduard Reich zu Nieuport-Bains in Belgien.

(Fortsetzung.)

Das Mitgefühl kommt bereits im frühesten Lebensalter vor, da die
Wesen noch nicht reflektieren, noch nicht berechnen, und andererseits
ist wahres Mitgefühl das echte Gefühl der Religiosität, welches, spezifischer
unmittelbarer Altruismus, mit seinem unbedingten Gegenfußer Egoismus
gar nicht almalgamiert werden kann. Bei Kreaturen entartet durch das
tantum quantum und die Bestialität der Vorfahren, egoistische Erziehung
und Vernachlässigung von Hygiene und Selbsterziehung, entwickelt sich
eine Art falschen Mitgefühls großenteils auf dem Grunde der Selbstsucht,
und dieses Monstrum haben Pessimisten, soziale Demokraten, Anarchisten,
falsche Darwinisten und andere Sohlengänger vor Augen, mit demselben
wollen sie die egoistische Natur des Mitgefühls, der Liebe, des Altruismus
beweisen, ohne darüber nachzudenken, daß sie nicht mit normalen
Verhältnissen es zu tun haben, sondern mit abnormen, der
seelischen und leiblichen Krankheitslehre angehörig. Von Krankheit und
Entartung können Philosophie und Religion doch nicht den Ausgang
nehmen, kann das System der Arbeitsteilung nicht bestimmt werden
und darf das Mittel der Glückseligkeit nicht abhangen. Solche falsche
Anschauungen, wie die oben angedeuteten, behagen dem Materialismus
sehr und werden mit Vorliebe in die Soziologie eingeschmuggelt. Möge
diese auf ihrer Hut sein! Alles Mitgefühl muß ganz naturgemäß bei
jedem halbwegs normalen Wesen frei von jeder Reflexion zu Tage kommen.
Sympathie und Antipathie sind vollkommen ursprüngliche Gefühle, in
welcher zu Anfang der Egoismus garnicht einfließt und die wesentlich
von Selbstsucht nicht abhängen. Und auch bei Persönlichkeiten, denen
Überlegung in hohem Grade eigen und denen der Egoismus sehr anhaftend
ist, kommt häufig genug Mitgefühl ohne jede selbstsüchtige
Regung zu Tage. Das spontane, von Selbstsucht und Berechnung freie
Mitgefühl macht eine der stärksten Wurzeln der Religion aus, die ohne
solche Sympathie gar nicht zu denken wäre. Weil ohne Ausübung der
Religion persönliches und soziales Sein und Tätigsein unmöglich, Religion
ohne Altruismus undenkbar ist, Egoismus ohne Anwesenheit von
Mitgefühl die Wrelt zerstören würde, darum müssen Sympathie und


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