Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
1.1907/8
Seite: 475
(PDF, 135 MB)
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lassen? Das ist gewöhnlich, wie wenn ein Durstiger Salzwasser trinkt.
Die gelegentliche Zigarre reizt den Willensschwachen zur raschen Wiederholung
, die dann zur Gewohnheit und schließlich zur Leidenschaft führt.
Und der Leidenschaftsraucher hat sich abgesperrt gegen alle die feinen
Äußerungen und Beeinflussungen, mit welchen die Äther- und Astralwelt
befruchtend auf unsere Entwicklung einwirkt. Der Leidenschaftsraucher
ist ein unempfindlicher, nur seinem egoistischen Triebe fröhnender Klotz
geworden, sein Gehirnapparat erleidet mit der Zeit gewisse Lähmungen
und was ihm früher Anregung und geistige Belebung brachte, wird ihm
jetzt zur Quelle einer frühzeitigen geistigen Schwäche und Unzuverlässig-
keit. Ein solcher Mensch denkt auch nicht daran, daß er sich ein Karma
zurecht qualmt, das ebenfalls auf ein späteres Leben seine Schatten zu
werfen geeignet ist. (Fortsetzung folgt.)

IV. Belletristik.

=>: p<=3

11. Der famulus.

Eine Geschichte aus alter Zeit von Karl Brandler-Pracht.

(Fortsetzung.)

V.

Jetzt sagt doch, Fräulein, was macht Ihr da mit dem Pflaster?
Warum streicht Ihr denn immer so geheimnisvoll mit den Händen
darüber, als ob Ihr es beschwören wollt? — He? — Nun, nun, Ihr
braucht nicht gleich böse zu werden ob meiner sündigen Neugier —
hat unsereins doch so etwas noch nie gesehn \u

Frau Gertrud war gekränkt, denn sie erhielt von Elsbeth — die ein
Pflaster, das für die Wunde des Grafen bestimmt war, eifrig magnetisierte
— trotz aller Bemühungen keine Antwort. Elsbeth tat, als hörte sie die
alte Frau gar nicht. Verärgert wandte sich dieselbe endlich zum Gehen,
als sich Elsbeth umdrehte, der alten Frau nachlief und sie liebkosend
zurückhielt

„Aber Mutter Gertrud, so ist das doch nicht gemeint, ich sollte
Euch absichtlich kränken wollen, weshalb denn? Aber wißt, wenn ich
das Pflaster mit meiner Heilkraft bestreiche, dann darf ich nicht schwätzen,
dann muß ich alle meine Gedanken auf die Genesung des Kranken
richten, sonst hilfts ja nicht!" Und hurtig legte sie den mit einer grünlichen
Salbe beschmierten Leinenstreif zusammen und eilte damit zum
Grafen. Der harrte schon sehnsüchtig seiner Retterin. Nicht nur,
daß seine Wunde mit jedem Tage besser wurde und daß die Berührung
derselben durch des Mädchens Hände sofort für längere Zeit alle
Schmerzen benahm, er fühlte sich auch in wunderbarer Weise seelisch
zu dem Kinde hingezogen. Wenn Elsbeth bei ihm war, dann durchströmte
ihn eine neue Lebenskraft, das heitere Lachen und Geplauder
des Kindes tat ihm unendlich wohl und stimmte auch ihn zur Fröhlichkeit.


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