Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
2.1908/9
Seite: 481
(PDF, 140 MB)
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Zentralblatt für Okkultismus.

Ißonatsscbrift zur Erforschung der
gesamten 0ebeimwissensd)aften.

Schriftleiter: Karl Brandler-Pracht.

Erscheint jeden Monat. Abonnementspreis für Deutschland und Oesterreich-Ungarn

jährlich Mk. 6.—, für das Ausland Mk. 8,—.

Manuskripte und Zuschriften sind zu richten an

den Schriftleiter Karl Brandler-Prach t,

München, Kurfürsten str. 62.
Zuschriften objte beigelegte Retourmarice werden nach
Tunlichkeit im Briefkasten beantwortet.
Inseratpreis: Mk. 0,30 für die Ispaltige Zeile.
Alle Geldsendungen sind an die Ueriagsbucbhandlnng von
TTlax flltmann in Leipzig zu Hebten.

Die Schriftleitung ist nur für die von ihr unterzeichneten
Artikel verantwortlich. Die einzelnen Autoren
haben die in ihren Arbeiten niedergelegten Ansichten
selbst zu vertreten. Das „Zentralblatt für Okkultismus1
* hält keine bestimmte Richtung ein, sondern will
die Anhänger aller Richtungen, Systeme und Anschauungen
zu Worte kommen lassen, um dem Leser
stets einen Ueberblick über das gesamte Geistesleben
auf allen Gebieten des Okkultismus zu geben.

II. Jahrgang.

Mai

1909.

11. Heft.

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I. Wissenschaftliche? Okkultismus.

a) Theoretisches und Kritisches.
1. Über japanischen Okkultismus.

Von Walter Schöne, Dresden.

Das Märchen von der Untauglichheit der indisch-buddhistischen
Weltanschauung für das werktätige Leben einer höheren Zivilisation ist
nie schlagender widerlegt worden als durch die Erfolge des modernen
Japan. Das einst unscheinbare Volk hat die Riesenleistungen der
europäischen Wissenschaft und Technik mit bewundernswerter Energie
und zweifellosem Erfolg in sich aufgenommen. Das eigenartigste bei
dieser anfangs halb unfreiwilligen Aufnahme einer so fremden Zivilisation
war, daß die christlichen Missionen fast überall verschlossene Türen
fanden und einen nennenswerten Erfolg nirgends erzielt haben. Im
Gegenteil sind Fälle verzeichnet, in denen Angehörige der obersten
Bevölkerungsschichten, die anfangs auch im Glauben des Abendlandes
einen Fortschritt erhofften, bald genug zum überlieferten japanischen
Volksglauben zurückgekehrt sind. Ünd das ist das wunderbarste
bei dieser raschen Entwicklung der japanischen Zivilisation:
daß alle Umwälzungen den Kern, die japanische Volksseele, nicht verändert
haben. Schon im Aeußerlichen ist das erkennbar. Die massiven
Steinbauten unserer Großstädte werden in Japan nie in solchem
Maße in Aufnahme kommen. Alles ist leicht, einfach und anspruchslos
; die Häuser, Kleidung, Nahrung, alle Lebensbedürfnisse sind auf
einen Akkord gestimmt, in dem die Volksreligion mittönt. Die Masse
des Volkes kennt keinen erblichen Grundbesitz und die häufige Erdbebengefahr
läßt im allgemeinen keine schweren Baukonstruktionen zu.
Die nomadische Abkunft und das Fehlen dessen, was in diesem abendländischen
Sinne Solidität heißt, stimmt denn auch zu der ernsten
Lebensauffassung aller Lebenskreise. Vergänglichkeit klingt in den unzähligen
Aeußerungen der Volksseele, die in der Grabstätte den teuersten

Zentralblatt für Okkultismus. Jhrg. ü. 31


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