Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
4.1910/11
Seite: 258
(PDF, 173 MB)
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die Temperamente der Geistwesen mit diesen Eigenschaften der historischen
Persönlichkeiten übereinstimmen, dann ist doch auch die Möglich-
lichkeit gegeben, daß wir es wirklich mit der geistigen Wirksamkeit jener
großen Männer zu tun haben, die von ihrer Astralebene aus nicht weniger
als früher den Eifer mitbringen, das deutsche Volk zu bessern und zu
heben. Warum sollte es daher unmöglich sein, daß sich ein Luther, wie
dies so oft gemeldet wird, durch die Medien äußert? Ich sollte meinen,
es wäre eher wunderbar, wenn sie es nicht täten.

So sehr daher auch die Naseweisheit der Ungläubigen und die
kritische Zweifelsucht der Gelehrten an diesen Fragen herummäkelt und
einen wirklichen Erfolg der ganzen spiritistischen Bewegung ableugnet,
so kann man es doch denen, die genügende Reweise von der Echtheit
und Wahrheit der geistigen Freunde erhalten haben, nicht verdenken,
wenn sie an die Wahrheit der genannten Persönlichkeit glauben.

Steht man aber einmal auf diesem Standpunkt, dann wird man auch
die letzte Konsequenz nicht unterdrücken können, nämlich, daß auch die
in Jesus Christus auf der Erde erschienene Gottheit sich dieser Wege
bedient, um mit den Menschen von neuem in engeren Verkehr zu treten,
und wer die Gottheit Christi leugnet, hat noch weniger Grund, den Gedanken
abzulehnen, daß sich die erhabene Person eines großen Sittenlehrers
auf dieselbe Weise kundtut, wie so viele andere ins Jenseits
hinübergegangene Geistwesen. Gewiß gibt es auch viele, die Kirche
nennt sie „wiedergeborene" Menschen, welche die innere Stimme der
Gottheit in sich fühlen und vernehmen; warum sollte es nicht
auch einzelne geben, welche von der allmächtigen Gottheit, die sich
in unendliche einzelne Personen spalten kann, wie das Sonnenlicht
in einzelne Lichtstrahlen, laute und deutliche Inspirationen
erhalten, sei es zur Niederschrift als Schreibmedien, sei es zum
Vortrag als Sprechmedien? Diejenigen, die das leugnen und
vielleicht wie der Schriftsteller Zawatski in „Weg zum Licht" annehmen
, daß die Ursache solcher Reden irre gewordene Pastoren sind,
die ihre Ideen mit ins Jenseits genommen haben, werden vergeblich
Antwort darauf geben können, woher bei allen diesen Diktaten oder Reden
die logische Folgerichtigkeit, die tiefe Weisheit und die unendliche Liebe
zu erklären ist. Nein, das sind keine stichhaltigen Erklärungen, das sind
Auswege einer Zweifelsucht, die von der Leugnung einer Person Christi
ausgehend, eine Gottheit annehmen, die sie sich lediglich als erhabene,
in der Unendlichkeit thronende Schöpferkraft vorstellen. Es wäre aber
unrecht, wollte man sich die Gottheit nach einer vorgefaßten Idee und
nicht nach den Erfahrungen, die wir selbst von ihr machen, vorstellen.
Es kommt noch dazu, daß Christus selbst uns ja doch angekündigt hat:
Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich
mitten unter ihnen. Warum soll man immer nur annehmen, daß diese
Nähe eine unsichtbare, unfühlbare wäre? Und auch die ungläubigen


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