Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 120
(PDF, 170 MB)
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Jahrzehnten die geheimnisvollen Pforten indisch-esoterischer Lehrsysteme aufgetan,
selbt die Steine Babyloniens haben von verborgener uralter Weisheit zu reden begonnen
und die christliche Mystik ist uns schon längst kein fremdes Wesen mehr.

Nur e i n Gebiet war bisher weiteren Kreisen mit sieben großen Siegeln verschlossen
, trotz seiner eminenten kulturhistorischen und religionsgeschichtlichen Bedeutsamkeit
: das weite und tiefe Reich der jüdischen Kabbalah, dessen Anfänge bis
in die ältesten Fernen der geistigen Menschheitsentwickelung zurückreichen und
das noch heute, zumal unter dem Judentume des Ostens, ungezählte Scharen von
Untertanen umschließt.

Dr. Erich Bischoff, der Verfasser des weitverbreiteten, von der wissenschaftlichen
Kritik wie von okkultistischen und kulturhistorisch interessierten Kreisen lebhaft
begrüßten „K a b b a 1 a h"-Katechismus (Leipzig 1903), hat es nunmehr unternommen
, die Elemente der Kabbalah in zwei Teilen ans Licht zu ziehen, deren erster
die „theoretische Kabbalah" enthält.

Besonderen Wert für alle, die sich in dieses für die weitere Allgemeinheit hiermit
geradezu erst erschlossene Wissensgebiet vertiefen wollen, werden die Übersetzungen
der kabbalistischen Originale haben, welche, mit gemeinverständlichen
Einführungen und ausführlichen Erläuterungen versehen, eine
vielfach ganz neue Welt des Denkens und Wollens erschließen.

Das berühmte Buch Jezirah (Von der Formung der Welt) kündet hier, in
deutscher Übertragung und eingehend kommentiert, seine uralten, tiefsinnigen
Lehren.

Der S o h a r, dieser „Universalkodex der Kabbalisten", liegt in umfangreichen
, systematischen Auszügen aus seinem großen Urwaldtexte sorgsam und verständlich
übersetzt sowie reichlich erläutert vor.

Ebenso ist die spätere Kabbalah charakteristisch vertreten, und ganz
besonders dürfte interessieren, was Rabbi Isaak L u t j a, der „Löwe" der Kabbalah,
über die S e e 1 e n w a n d e ru n g zu offenbaren weiß.

Die klar geschriebenen Einführungen und Übersichten befähigen im
Verein mit den eingehenden Erläuterungen einen jeden, aus diesen bisher nur sehr
wenigen modernen Menschen zugänglichen alten Weisheiisquellen zu schöpfen.

Die Ausstattung des Bandes ist eine würdige.

Bhagavadgitä. Des Erhabenen Sang. Übertragen und eingeleitet von Leopold
von Schroeder. Verlegt bei Eugen Diederichs, Jena 1912. Br. Mk. 2.—.
Die Qita, in Indien seit Jahrtausenden berühmt und hochgefeiert, gehört zu den
ersten Werken der altindischen Literatur, die in Europa bekannt geworden sind.
Sie ist aber auch seit der Veröffentlichung der englischen Übersetzung durch Wilkins
(1785) wiederholt in europäische Sprachen übersetzt worden, darunter sechsmal ins
Deutsche allein. Dieser Umstand beweist wohl, mit welcher Kraft poetische Schönheit
und philosophische Tiefe dieser geistvollen Dichtung auf den Sanskritisten
wirken. Auch muß hier gesagt werden, was von jedem inspirierten oder doch gehaltvolleren
Buche gilt: je nachdem, was für ein Geist sich mit diesem Buche beschäftigt
, danach richtet sich, was er aus ihm zu schöpfen vermag. (Siehe z. B. die
ganze Reihe von Faust-Erklärern!) Die vorliegende, im Versmaß des Originals gegebene
Übersetzung der Gita durch den Wiener Sanskritisten Prof. von Schroeder
ist die reife Frucht einer gründlichen gelehrten Beschäftigung mit dem Ideengehalt
dieser herrlichen Dichtung und einer liebevollen Vertiefung in ihn. D i e
Einleitung ist das Abgeklärteste, das über die Gita geschrieben
worden ist. W. Wky.

Verantwortlich für Deutschland für den Inhalt der Zeitschrift: Max Altmann, Leipzig.


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