Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 139
(PDF, 170 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0146
139 —

zu schreiben, der noch von ihm Bilder habe; ich solle mir eins senden
lassen!

Meine spiritistischen Freunde am Tisch rieten mir, doch gleich zu
schreiben; ich tat es auch am gleichen Tage und wandte mich an
den Herrn, den der Spirit mir mit Namen und Adresse gesagt hatte.
Mit wendender Post erhielt ich eine große Photographie des Toten
und einen wunderbaren, freundlichen Brief jenes Herrn, der des Toten
bester Freund gewesen war.

Seitdem ist dieser Oeist immer bei mir, ich fühle seine schützende
Gegenwart, seine Hülfe, allerdings auch seine eifersüchtige Ueber-
wachung aller Oedanken und Handlungen.

Damit könnte ich nun meine okkultistischen Erfahrungen abschließen,
aber ein paar Sachen, mir von guten Freunden mitgeteilt, sind noch beachtenswert
.

So erhielt eine Bekannte durch mediumine Vermittlung aus dem
Jenseits einen Brief, der ihr schon lange zugedacht war und enthüllte,
daß ein Mann, dessen rätselvollen Tod man sich nicht hatte erklären
können, durch Selbstmord geendet habe, da er jene Frau, die Gattin
und Mutter war, geliebt und nie von ihr besonders beachtet wurde.
Verwandte dieses Mannes gaben dann auch £u, bei ihm eine inzwischen
vernichtete Notiz gefunden zu haben, die sein wunderliches Ende zwischen
Felsen im Wasser erklärte. Dabei erinnere ich mich eines andern Erlebnisses
. Eine Freundin von mir liebte es, abendliche Spaziergänge zu
machen. Eines Abends im Februar, es dunkelte schon, eilte sie dem
Hause zu, das ziemlich weit vom Dorfe an der Straße lag, als ein
Mann auf sie zutrat und sie bat, ihm doch den Weg nach dem großen
Gasthofe des Dorfes zu zeigen. Bekanntlich hat in Thüringen jedes
Dorf seinen Gasthof, der immer für Fremde jeden Ranges eingerichtet ist.

Die Dame tat es, und als er sich bedankte, sah er sie erstaunt an
und fragte: »Sind Sie nicht Emma?«

»Ja, — woher kennen Sie mich?«

»Nun, erinnern Sie sich eines Abends in Berlin, als ich von Ihrem
Hause Abschied nahm und Sie mich baten, zu schreiben, — ich bin
Bruno B.?«

Ja, sie erinnerte sich!

Sie waren damals jung und sehr verliebt in einander gewesen,
dann hatten sie sich aus den Augen verloren.

Und nun war er ihr hier durch »Zufall«, wie sie sagten, wieder begegnet
. Lange saßen sie zusammen in der kleinen Vorlaube des Wirtshauses
und tauschten ihre Erlebnisse aus.

Endlich ging Emma.

Er wanderte am andern Tage weiter.

Sie stand in ihrem Garten und sah hinüber zu den Bergen, dort
war Bruno jetzt.

10*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0146