Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 148
(PDF, 170 MB)
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ist sicher: wer beharrlich leugnet, daß jemals irgendwelche Gespenster
wirklich aufgetreten wären, der zweifelt, glaube ich ganz bestimmt, selbst
an der Existenz des bösartigen Geistes und kommt, wenn er bei dieser
Meinung beharrt, dem Atheismus sehr nahe (wenigstens nach meiner

Ueberzeugung). (Fortsetzung folgt.)

Verkehr mit den Planetenbewolmern.

Von R. Sigerus. (Fortsetzung.)

Ohne auf jene verschiedenen Veröffentlichungen einzugehen, werde
ich meinerseits in den nachstehenden Ausführungen mich des Näheren
der Frage etwaiger Möglichkeit telepathischen Verkehrs von der Erde
bis zu dem Mars zuwenden. Zu diesem Zwecke muß ich, um Mißverständnissen
vorzubeugen, vor allem auch bei dieser Gelegenheit feststellen
, was ich eigentlich unter Telepathie verstehe. Ich verstehe darunter
, laut meiner Schrift »Die Telepathie«*), die Uebertragung von
Empfindungen, Gefühlen, Vorstellungen, Gedanken von seiten einer Person
, des »Agenten«, auf eine andere, den »Perzipienten«, mit Ausschluß
der gewöhnlichen Vermittlungsweisen der Laut-, Schrift- oder Zeichensprachen
einerseits und der allgemeinen Sinnesfunktionen andererseits.
Man kann nun das Zustandekommen einer solchen Uebertragung als
einen rein geistigen Vorgang ansehen. Dies tut z. B. Prof. Dr. E.
Haeckel, indem er die Telepathie als »Fernwirkung ohne materielle
Vermittlung« definiert. Da er aber Geist, Seele, Energie einerseits und
Materie andererseits als ewig gleichzeitig sich dokumentierende Eigenschaften
eines Dritten, nämlich seiner rätselhaften »Substanz«, ansieht,
so kann er natürlich die Möglichkeit einer Fern Wirkung ohne materielle
Vermittlung nicht zugeben. Er leugnet daher, ohne sich viel um die
vorhandenen vielen Tatsachen zu kümmern, ganz einfach die Möglichkeit
der Telepathie überhaupt. — Auf Grund einer andern Weltanschauung
kann man aber, wenn man will, eine Fernwirkung auch ohne
materielle Vermittlung für möglich halten. Also eben einen rein geistigen
Vorgang. Und da das rein Geistige erhaben ist nicht bloß
über Zeit, sondern auch über Raum, so könnte es, vom entsprechenden
Standpunkte aus, nicht als phantastisch erscheinen, wenn angenommen
würde, daß es für telepathische Vorgänge überhaupt keine Entfernung
gäbe. Telepathischer Verkehr von der Erde zum Mars wäre also gar
nichts besonderes.

Die Sache kann sich aber, z. B. auch für einen idealistisch-spiritua-
listischen Standpunkt, anders gestalten. Und sie kann sich tatsächlich in
phantastischem Lichte zeigen, sobald bei der Erwägung der Möglichkeit
telepathischen Verkehrs auf so große Entfernungen jene Erscheinungs-

*) »Die Telepathie, Telästhesie, Telenergie, Mentalsuggestion, magische Gedankenübertragung
usw.« Von Robert Sigerus. Leipzig, Max Altmann.


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