Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 168
(PDF, 170 MB)
Bibliographische Information
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— 168 —

Ein Omen? Man schreibt uns aus Rußland Mitte Juli 1913: Der in der Umgegend
Moskaus lebenden Bevölkerung hat sich große Erregung bemächtigt. In
einer der letzten Nächte erschien plötzlich am klaren Himmel ein großes, flammend
rotes Kreuz. Die Erscheinung war etwa eine halbe Stunde mit bloßem Auge deutlich
wahrnehmbar. Trotz später Nachtstunde strömten die Leute aus ihren Häusern,
angsterfüllt in die Betrachtung des unheimlichen Zeichens versunken. Einige besonders
arge Schwarzseher meinten, es käme nun wohl der Untergang der Welt.
Da erinnerte man sich an ein altes Mütterchen, das sich gut in Prophezeiungen
verstand. Sie wurde schleunigst herbeigeholt. Aller Augen hingen an ihren Lippen.
„E s g i b t K r i e g," sagte die Alte nach kurzer Betrachtung. Im Jahre 1877, vor dem
Türkenkriege, habe sie mit ihren eigenen Augen ein gleiches Kreuz am Himmel
leuchten sehen. Der Ausspruch ging von Mund zu Mund. In dieser Nacht ging im
Dorfe niemand zur Ruhe. Die Weissagung der Alten hatte gezündet. Die Stellungspflichtigen
Leute rüsteten nun für den Eeldzug. Sie begannen damit, ihr Hab und
Out zu verschleudern. In Feindesland braucht man Bargeld. Unterdessen hatten
die Behörden davon erfahren, daß sich die Moskauer Landbevölkerung anschickt,
gegen einen unsichtbaren Feind zu Felde zu ziehen. Zur Beruhigung wurden Verwaltungsbeamte
in die Dörfer geschickt. Trotz aller Versicherungen, daß Rußland
gar nicht daran denke, Krieg zu führen, die Himmelserscheinung vermutlich aber nur
eine Luftspiegelung oder ein Nordlicht gewesen, ließen sich die Leute keines Besseren
belehren. „WTas wir gesehen, wissen wir ganz genau. Es gibt eben Krieg.
Wenn der Herr Gouverneur das Gegenteil behauptet, so täuscht er sich eben . , . bei
allem Respekt für seine Exzellenz, die alte Marfa hat es gesagt, und Marfa hat
immer recht."

Zweimal gestorben. In der Pariser Akademie der Wissenschaften und in der
chirurgischen Gesellschaft erstattete der bekannte Pariser Arzt Dr. Bouchon einen
interessanten Bericht über den Verlauf einer eigenartigen Operation, die er an dem
Herzen einer gestorbenen Frau vorgenommen hatte. Die Frau war von einem Automobil
überfahren worden, die Räder gingen über ihre Brust und sie war bald tot.
Unmittelbar nach ihrem Tode öffnete der Chirurg den Brustkasten der Toten und
stellte fest, daß die rechte Herzseite geplatzt war und eine fast drei Zoll lange
Wunde aufwies. Er vernähte nun diese Wunde, injizierte ein Serum und begann
das Herz zu massieren. Eine Minute später setzte die Herztätigkeit wieder ein und
der Puls wurde deutlich fühlbar. Diese wiedererweckte Herztätigkeit und Blutzirkulation
dauerte 35 Minuten, worauf die Frau zum zweiten Male starb. Der Tod
trat infolge einer schweren Verletzung der Leber und anderer vitaler Organe ein.
Dr. Bouchon zieht aus dem Ergebnis seiner Operation den Schluß, daß im Falle einer
gewaltsamen Herzverletzung, etwa durch einen Messerstich oder dergleichen, es
möglich sein könnte, die Toten wieder zum Leben zu bringen und auch am Leben
zu erhalten, vorausgesetzt daß die Operation sofort ausgeführt werden kann.

Rockefellers Geheimnis der ewigen Jugend. J. D. Rockefeller feierte kürzlich
seinen 74. Geburtstag auf seinem Herrschaftssitze in Cleveland (Ohio), im Vollbesitz
einer jugendlichen Frische, die bei allen Anwesenden billig Verwunderung
erregte. Zum Dank für ihre Glückwünsche verriet er seinen Gästen das Rezept,
dem er seine unvermindert erhaltene jugendliche Spannkraft verdanken zu müssen
glaubt. „Frische Luft, einfache Nahrung, Leibesübung, ein ruhiges Gemüt und ein
oder zwei Freunde sind die Mittel, es in der Kunst, sich jung zu erhalten, zu etwas
zu bringen", erklärte der reichste Mann der Welt. „Jugend ist eine Sache des Trainings
. Da die Energieverschwendung eine der Extravaganzen unserer Zeit bildet,
so sind augenblicklich Energieerhaltung und Mäßigkeit in allen Verhältnissen Dinge,
die nicht hoch im Preise stehen." Rockefeller machte auch an seinem Geburtstage


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