Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 191
(PDF, 170 MB)
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waren, was weiter? Nur wenn der Okkultismus die Bedürfnisse des
menschlichen Verstandes und Gemütes befriedigen kann, hat er
bleibenden Wert. Daß das die Phänomene allein tun können, möchte
ich bezweifeln. Auch Brofferio1) schreibt: »Wir haben es mit einer
geheimen Intelligenz zu tun. Da sie geheim ist, möchten wir sie kennen
lernen. Nun wohl, da sie eine Intelligenz ist, so ist es wohl die beste
Art zu erfahren, wer sie ist, sie selbst zu fragen; keiner kann es besser
wissen, als sie selbst.« —

Nun, ich habe gefragt und hatte dazu mehr Gelegenheit, als der Okkultist
im allgemeinen sonst hat. Kurz gesagt, nach meinen Erfahrungen hat
ein exkarnierter Geist, wenigstens vorläufig, nicht mehr Wissen, als
er auf Erden gehabt hat, ja meist noch dieselben Ideen.2)

Wie nun die katholische Kirche über Okkultismus denkt, hat Dr.
Joseph Lapponi, Leibarzt des Papstes Pius X. und Leo XIII., deutlich
gesagt3): »Der Spiritismus ist immer gefahrvoll, schädlich, unmoralisch,
tadelnswert und verdammlich und er ist ohne Einschränkung aufs strengste
zu untersagen in allen seinen Graden, seinen Formen und allen seinen
Manifestationen.« —

Auch du Prel sagt: »Wir können uns eben das psychische Leben
des Verstorbenen nicht menschenähnlich genug denken, und nicht für
diese Ähnlichkeit ist der Beweis zu führen, sondern für das behauptete
Gegenteil«, und läßt er sich dann über einen in den Tod hinübergenommenen
Monoideismus des längeren aus.4) —

Bailey war 1911 wieder in England. Betrug hat man ihm nicht
nachweisen können. Dr. phil. James Coates tritt für ihn ein, wohingegen
Dr. med. A. Wallace nicht «überzeugt war.5) Das bekannte Trancemedium
Mrs. M. Soule in Boston, das bekanntlich auch von hervorragenden
Okkultisten anerkannt wird — wie Miss Lilian Whiting mitteilt, hat

*) Prof. Angelo Brofferio: »Für den Spiritismus«, Leipzig, Spohr, 1894, S. 134
(übersetzt von Feilgenhauer).

2) VergL: »Das streitige Land« von Robert Dale Owen, Leipzig, Mutze 1876
»Spirit. Teachings« von W. Stainton Moses, London 1913. Prof. Perty »Die sichtbare,
und die unsichtbare Welt«, Leipzig 1881, »Der jetzige Spiritualismus und verwandte Erscheinungen
«, Leipzig 1877. Dr. Johan Heinrich Jung-Stilling »Theorie der Qeisterkunde«,
Henne 1859. Louis Alfons Cahagnet »Der Verkehr mit den Verstorbenen«, Hildburghausen
1851. Florenze Marrgat »Es gibt keinen Tod«, Leipzig. W. T. Stead »After
Death«, New York 1906. Allan Cardec »Das Buch der Geister«, Zürich, »Der Himmel
und die Hölle«, Berlin 1890. Adelma von Vay »Stimmen über die Geisterwelt«,
Leipzig 1897. Dr. Friese »Das Leben jenseits des Grabes«, Leipzig 1893, »Stimmen aus
dem Reich der Geister«, Leipzig 1897. Dr. Franz Hartmann »Die weiße und schwarze
Magie«, Leipzig. Dr. J. M. Peebles »Spirit. Obsession«. Los Angeles, Cal., »Hafed
Prince of Persia«, London 1907. Emanuel Swedenborg »Heaven and its Wonders and
Hell«, New York 1910 etc. etc.

3) »L/Hypnotisme et le Spiritisme«, Paris, Henri Durville fils.

4) du Prel »Die Magische Psychologie«, Leipzig, Max Altmann 1899, S 163.

5) »Light«, London 14. Oktober 1911.


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