Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 265
(PDF, 170 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0272
- 265 —

Oesellschaft verfolgt hat, wird sich dabei, wenn er von Reichenbachs
Arbeiten Kenntnis hatte, sofort an die »odische Aura« der Kristalle und
Lebewesen erinnert haben.

In der Physiologie gibt es sehr mannigfaltige Fälle von Polaritätsempfindlichkeit
, sowohl in der Zoologie (bei Fischen), wie auch in der
Biologie niedrigster Lebewesen (Mikroben), wobei die Analogie mit den
odischen Polaritätserscheinungen so auffällig ist, daß man sich unwillkürlich
fragt, ob hier nicht gleichartige Ursachen zugrunde liegen.

In der Aesthetik (und Sinnesphysiologie) spielen die sogenannten
»warmen« und »kalten« Farben eine Rolle. Wer sich mit der Wirkung
der verschiedenen Farbfelder auf Reichenbachs Sensitive bekannt gemacht
hat, darf sich wohl im Besitze des Schlüssels zu diesem Rätsel des
Gefühllebens glauben.

Eine merkwürdige Rolle haben vor 9 Jahren die Experimente des
Hallenser Professors der Medikamentenkunde, E. Harnack, in der physiologischen
Forschung gespielt, nämlich die »Versuche über die Einwirkung
der nicht geriebenen Fingerspitze auf die frei schwebende
Magnetnadel und anderes leicht Bewegliche.« Es genügt, zu sagen, daß
seine Beobachtung in dem Verlegenheitsschluß gipfelte: Es ist in der
lebenden Haut ein eigentümliches Verhältnis vorhanden, das aus Elektrischem
und Magnetischem wie gemischt erscheint und sich durch eine
einfache physikalische Anordnnng nicht ohne weiteres nachmachen läßt.

— Dieses Mittelding zwischen der Elektrizität und dem Magnetismus
zeigt eine merkwürdige Verwandtschaft zu den kinetischen Kräften des
Ods, und es wird sich sehr empfehlen, die Versuche unter diesem Gesichtspunkte
zu wiederholen und zu verfeinern.

Und warum schließlich die N-Strahlen nicht ihre wissenschaftliche
Anerkennung gefunden haben, das dürfte in einem ganz ähnlichen Grundegelegen
sein wie beim Od: in der verschiedenen Abstufung der Sensitivität, die
heute noch weit davon entfernt ist, Allgemeingut der menschlichen
Sinnesorganisation zu sein. Im übrigen wurden durch sie fast alle
Eigenschaften des Ods bestätigt.

Wenn Rochas in seinen umfangreichen Werken gezeigt hat, wie die
Reichenbachsche Odlehre durch die hypnotische Forschung vollkommen
bekräftigt wird, so können wir daraus den Schluß ziehen, daß ihre endgültige
wissenschaftliche Anerkennung nur einzig mehr eine Frage der
Zeit sein wird.

Es ist aber selbstverständlich, daß man, um sich über diese Frage
ein Urteil zu schaffen, sich nicht auf abstrakte Kritik, auf spekulative
Grübeleien verlegen darf — nach dem Muster einer berühmten Anekdote

— sondern daß hier nur eigene Arbeit oder der Unterricht erfahrener
Experimentatoren ausschlaggebend sein darf. Die Anekdote lautet nämlich
ungefähr so:

Zentralblatt für Okkultismus. VII. Jahrg. 19


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0272