Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 298
(PDF, 170 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0305
— 298

übereinstimmt. »Zu diesen Transits stehen auch andere Phänomene der
Natur in Beziehung« — »there are other natural phenomena associated
with this period« schrieb mir Sepharial. Selbst von dieser anscheinend
primitiv klingenden Tradition ausgehend, wäre es, wenn sich eine genügende
Anzahl von Astrologen dieser undankbaren Arbeit unterziehen
wollte, nicht schwer, in einigen Jahren Tausende von Fällen zu analisieren
und auf induktivem Wege zu dem Gesetze der Abweichungen von lunaren
Orundrhythmus — d. i. der siderischen Umlaufszeit des Mondes zu gelangen
.

Derartige Forschungen mögen zwar vielen Astrologen recht uninteressant
erscheinen, aber sie sind meines Erachtens nach der einzige
Weg, um zu Resultaten zu gelangen, welche auch die Wissenschaft nicht
für immer wird leugnen können. Es gibt ja viele Astrologen, denen
merkwürdigerweise daran gelegen zu sein scheint, »Männer der Wissenschaft
« für die Astrologie zu interessieren. Dies wird ihnen nie gelingen,
wenn sie keine anderen Leistungen aufweisen können als Analogieschlüsse
aus lückenhaften, im Laufe der Zeit mehrfach entstellten, oft
mißverstandenen, mitunter einander widersprechenden Traditionen.

Die Astrologie muß in die induktive Phase der Wissenschaften
treten, sie muß in das Reich der grobsinnlich wahrnehmbaren Tatsachen
heruntersteigen, um evoluieren zu können.*)

Wenn einwandsfreie induktive Forschungen einzelne Teile der Tradition
nicht bestätigen sollten, so müssen diese Teile fallen gelassen
werden — je früher desto besser die synthetische Methode der Alten,
die ergebnisreiche Handhabung von Analogieschlüssen erfordert.**)

»Ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Intuition und Logik«,
welches nur ausnahmsweise vorzufinden ist. Gewöhnliche Geister verfallen
leicht durch Anwendung von Analogieschlüssen und mangelhafte
Synthese in unklare Spekulationen und Trugschlüsse mit dem einzigen
praktischen Ergebnis, die Astrologie, für die sie gerne Proselyten machen
wollen, noch mehr in Mißachtung zu bringen.

Zum Erfolge induktiver Forschungen bedarf es dagegen keiner
ungewöhnlichen Intuition, Geistesschärfe und Logik, daher verspricht
dieser Weg auch für den gewöhnlichen Astrologen befriedigende Ergebnisse
. Von der ganzen gegenwärtigen Astrologie erscheint mir nur
die Theorie der pränatalen Epoche genügend »wissenschaftlich«, um
einwandfreie Deduktionen zu ermöglichen.

Im Aprilhefte der »Modernen Astrologie 1904« hat ein Mitarbeiter

*) Vielversprechende Anfänge hierzu sind in Frankreich gemacht; siehe die Werke
Flambarts, die Studien Selvas und jene von »M. E. C, ancien eleve de l'ecole polytech-
nique«. Die richtige Methode des Fortschreitens hat Jaques Brieu in seinem »Essai sur
la methode en Astrologie« angedeutet.

**) Wie die Studie M. E. C. »Conceptions anciennes et modanes sur Pinfluence
des astres« eingehend darlegt.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0305