Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 300
(PDF, 170 MB)
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das 1862 unter dem Titel »Neue spiritistische Mitteilungen« im Selbstverlage
des Herausgebers, des Rendanten D. Hornung, in Berlin erschien.
Da finden wir S. 220 u. 1 die genauen Aufzeichnungen über Kundgebungen
der weißen Frau, und zwar stammen diese aus dem Jahre 1859,
während die zweite in einem Stettiner Kreis im Jahre 1902 laut wurde.
Volle 42 Jahre liegen also zwischen beiden Kundgebungen und doch ist
die größte Aehnlichkeit in denselben vorhanden.

Dabei muß hervorgehoben werden, daß das Medium der zweiten
Kundgebung keine Kenntnis von jener ersten Kundgebung und deren literarischer
Niederlegung hatte, wie ich als Gewährsmann aufs Gewissenhafteste
versichern kann. Auch von mir wurde die Uebereinstimmung
der Kundgebungen erst eine ganze Zeit später entdeckt, sodaß also eine
Gedankenübertragung von dem Verfasser dieser Zeilen auf das Medium
ebenfalls als völlig ausgeschlossen bezeichnet werden muß. Es bleibt
eben nur die ziemlich gleichmäßige Aeußerung einer unsichtbaren denkenden
Kraft an zwei verschiedenen Orten und zu ganz verschiedenen Zeiten.
In dieser Urquelle, die beiden Kundgebungen gemeinsam sein muß, haben
wir den Beweis für das Bestehen einer jenseitigen Welt, der kaum mit
den gewagtesten Hypothesen aufgehoben werden kann.

Zunächst muß freilich darauf hingewiesen werden, daß die Erscheinungen
der weißen Frau nicht etwa mit dem Jahre 1850 aufgehört*),
sondern auch noch später sich wiederholt haben, z. B. vor dem Tode
Friedrich Wilhelms IV., 1859, und vor dem des Prinzen Waldemar, des
Sohnes des Kronprinzen Friedrich Wilhelm. Ueber die erstere berichtet
auch Hornung S. 221, welcher dabei erzählt, wie auch der Sohn eines
Berliner Freundes durch das Gesicht der weißen Dame und auch durch
das sonderbare Verhalten eines Haushundes dabei die Veranlassung wurde,
ein Medium über diese Erscheinung zu befragen. Er bekam dann folgende
, durch das Medium mit verbundenen Augen angeblich durch den
Geist Heinrich Heines gegebene Antwort in Trance-Schrift: »Es war keine
Einbildung. Es wird in nächster Zeit ein großes Ereignis in der königlichen
Familie eintreten. Es irre daher die Gräfin von Orlamünde umher,
um es vorher anzudeuten.« Dann weiter: »Die weiße Frau ist die Gräfin
von Orlamünde und dieselbe Erscheinung, die am 28. Januar im königlichen
Schlosse zu Berlin gesehen wurde. Die Erscheinung, welche Karl
(jener eben erwähnte zehnjährige Knabe) sah, war die weiße Frau . . .
sie erscheint fast nur Kindern und ist diesem erschienen, weil er dazu
befähigt.«

Am 24. Februar versuchte dann Hornung sich selbst mit der weißen
Dame in Verbindung zu setzen und bekam auch eine auf zwei Tage
später vertröstende Antwort. Am 26. Februar schrieb dann das Medium
folgende Antwort auf die diesbezügliche Frage:

*) Wie der Verfasser jener Mitteilung des Okkult. Zentralblatts auf S. 666 annimmt.


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