Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 349
(PDF, 170 MB)
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sichtbar waren, und versetzte Eva durch mesmerische Striche in Hypnose.
Nach kaum einer halben Minute sank sie zurück und schlief ein.

Herr R. M. trat zurück, Madame Bisson schloß den Vorhang und
befestigte das Netz am Boden.

Sitzungsdauer: 9 Uhr 20 Minuten bis 10 Uhr 50 Minuten.

Der erste Teil dieser Sitzungen fand noch unter Aufrechterhaltung
der spiritistischen Traditionen und Gebräuche statt, die später in Wegfall
kamen.

Das Medium verlangte nach kurzer Zeit, der Zirkel solle singen.
So stimmten denn die Anwesenden alle möglichen Melodien an, wobei
die weniger Musikalischen nur im Takte mitsummten. Nach ungefähr
einer halben Stunde wurde der Vorhang 10 bis 15 Zentimeter weit geöffnet
, aber nur für die Dauer von zwei bis drei Sekunden. Ich erblickte
die Umrisse und das Profil einer weißgekleideten Figur von der Größe
eines Erwachsenen, welche sich dann etwa sechsmal hintereinander teilweise
im Profil, teilweise en face zeigte. Deutlich konnte man eine
mittelgroße, weißgekleidete Figur bemerken, mit scharf ausgeprägten Gesichtszügen
, ohne aber zu erkennen, ob dieselben weiblich oder männlich
waren. Auf dem Kopf war ein festverschlungener Turban aus weißem
Stoff zu sehen, der die Stirn ziemlich tief bedeckte und an die Bandagierung
von Operierten erinnerte. Das Medium war hierbei nicht gleichzeitig
sichtbar.

Einmal wurde der Kopf ziemlich nahe am Boden bemerkt und erhob
sich rasch, um dann die ganze Erscheinung im Profil zu zeigen.
Die Hände des Mediums waren teilweise als helle Flecken zu erkennen.

Unter diesen Bedingungen erschien einmal das Phänomen auf der
rechten Seite des Mediums in demselben Kostüm. Der Vorhang wurde
{von innen her) zugezogen, aber sofort wieder geöffnet; vor uns stand
jetzt das Medium in seinem schwarzen Gewand. Kaum zwei Sekunden
hatten genügt, um das optische Bild zum Verschwinden zu bringen.

Die für die Beobachtung nötige Zeitdauer war zu kurz, die Beleuchtung
zu dunkel, um genauere Feststellungen zu ermöglichen, speziell
etwaige Unterschiede von Phantom und Medium festzustellen.

Nach der Sitzung wiederum genaue Untersuchung Evas sowie des
Kabinetts. Keinerlei verdächtige Spuren.

Das Ergebnis aller Untersuchungen läßt sich folgend zusammenfassen
und dieses Ergebnis kann mithin als gesichert angesehen werden mit
Rücksicht auf die so strengen Bedingungen, unter denen die Experimente
stattfanden. Der elementarste, zunächst der Beobachtung sich darbietende
Vorgang ist das Auftreten eines zusammengesetzten und bewegten
Stoffes am Körper des Mediums; Stadium der teleplastischen Evolution
. Im Anfang erscheint derselbe optisch diffus, verschwommen,
nebelhaft, wolkenartig, wie ein feiner Rauch von weißer oder grauer
Farbe. Ob sein Aggregatzustand wirklich gasförmig ist oder nur so erscheint
, ist nicht aufgeklärt. Mit zunehmender Verdichtung wird die


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