Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 480
(PDF, 170 MB)
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nur deshalb, weil dadurch im besonderen in der Radiumtherapie eine für
sich alleinstehende Methode ins Leben gerufen wurde, sondern weil
man immer mehr zu der Einsicht kommt, daß die »strahlende Materie«
im allgemeinen als der wesentlichste Faktor bei weitaus den meisten
Kuren zu betrachten ist.

Es ist eine längst geahnte, wo nicht bekannte Tatsache, daß alle
physiologischen Tätigkeiten im Organismus auf dem regelmäßigen osmotischen
Austausch der in Lösung befindlichen Nährsalze beruhen und
die Lebensprozesse abhängig sind von den Elektrolyten und Enzymen,
welche die Körpersäfte elektrisch leitungsfähig machen und erhalten,
wodurch die normalen elektro-chemischen Ausgleichsvorgänge im Nerven-
und Zellensystem eingeleitet und ermöglicht werden. Diese Elektrolyten
sind erkannt als unsichtbare und unwägbare Stoff partikelchen von solch'
enormer Kleinheit, daß sie bereits in die Kategorie von »strahlender
Materie« oder »Elektronen« zu rechnen sind, welche vermöge
ihrer katalytischen Kraft gleichsam »dynamisch« wirken:

»Sobald katalytische Erreger in den Organismus gelangen« —
sagt Virchow —- »rufen sie einen inneren sehr energischen Prozeß hervor
, viel größer als im Verhältnis der Quantität des Erregers, infolge der
sich mehr und mehr ausbreitenden Katalyse« . . . »Das ist eine der
Tatsachen, welche die Möglichkeit der homöopathischen Wirkungen anschaulich
machen.«

In der Tat sehen wir uns auch nicht bloß zur Erklärung der Heilwirkungen
der in der Homöopathie55) zur Anwendung kommenden
Medikamente genötigt, anzunehmen, daß letztere durch die enorme Verdünnung
sich bereits im Zustande der »strahlenden Materie« befinden
und »dynamisch« wirken, sondern selbst bei allopathischer Behandlung
sind die Heilerfolge nur selten direkt auf die rein chemische

*) Zur wahrhaft wissenschaftlichen Begründung der Homöopathie dienen in
erster Linie die nachstehenden Werke von Prof. Dr. Gustav Jaeger: »Gift und
Gegengift«, »N ot s c h re i e i n e s mißhandelten Naturgesetzes«, und vor
allem seine »Neuralanaly se< in seiner »Entdeckung der Seele« (neue Auf*
läge 1912). Verlag von W. Kohlhammer, Stuttgart. In England und Amerika sind es
die Aerzte J. Compton Burnett und Prof. Dr. James Ty ler Kent, die wunderbare
homöopathische Kuren machen. Kent ist der Führer der Hochpotenzier« in Chicago.
Kent und seine Schule hat vermittelst der höchsten Verdünnungen (bis zur millionsten
Potenz!) sowohl chronisch als auch akut Kranke geheilt, die nirgends sonst geheilt
wurden. — Sehr zu empfehlen ist auch das Buch: »Innere Heilkunst«
vom prakt. Arzt E. Schlegel in Tübingen. Möchten doch diese Zeilen dazu beitragen
, daß sich nun auch deutsche und österreichische Aerzte mit diesen Heilmethoden
praktisch abgeben würden, zum Segen der leidenden Menschheit, zur Ehre einer
wahrhaft kunstgerechten internen Medizin und schließlich zur Freude und zum Nutzen
des Arztes selbst. Speziell in Oesterreich ist ein bedauernswerter Mangel an homöopathischen
Aerzten. (Der Schriftleiter.)


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