Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 507
(PDF, 170 MB)
Bibliographische Information
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quälen! Wozu also mit solch einem Teufel in Menschengestalt
gar zu viel Rücksicht haben?

Täuschen wir uns nicht! Diese Fragen sind, so sonderbar es klingen mag,
zeitgemäß. Durch Popularisierung des Hypnotismus, Magnetismus und anderer
magischer Kräfte ist auch der Ausbreitung der schwarzen Magie Vorschub geleistet
worden. Wir müssen daher bei Zeiten alle wirksamen Abwehrmaßregeln, wie gegen
eine Seuche, bekanntgeben, damit man sich auch gegen die Pest der schwarzen
Magie möglichst schützen und wehren kann. Insbesondere richte ich diesen
Appell an die Priester und Ärzte. Es wird also gut sein, wenn diese ebengenannten
Helfer der Menschheit sich auch ein wenig mit dem Okkultismus befassen
wollten, ebenso wie der Jurist es tun sollte, denn man kann doch nicht
müssig zusehen, wie schwarze Magier ruhig und höhnend ihr
Unwesen treiben! Daraus ersehen auch unsere geschätzten Leser, wie notwendig
und zeitgemäß die in Kürze im Verlag von Max Altmann, Leipzig, erscheinenden
Schriften von Dr. E. Richardswaide „Was muß der Jurist vom
Okkultismus wissen?" und „Was muß der Arzt vom Okkultismus
wissen?" sind. Wie wir erfahren, ist von demselben Verfasser noch eine
dritte, ebenso notwendige Broschüre „Was muß der Theologe und
Philosoph vom Okkultismus wisse n?" in Vorbereitung. So ist zu
hoffen, daß wir im Kampfe gegen die schwarze Magie aus allen Berufsklassen überzeugte
und sachkundige Mitkämpfer gewinnen werden. Denn eine schwarze Flut
rückt heran und es muß ihr bei Zeiten ein Damm gesetzt werden.

Zum siderischen Pendel. Fräulein Nandine von Rantzau schreibt uns am
3. Februar 1914: „Mit dem siderischen Pendel haben wir wieder verschiedenartige
Experimente gemacht und ich entdeckte, daß der Ring bei allen Verstorbenen —
falls man deren Photographie bependelt — über der Herzgegend, den Beinen und
Füßen unbeweglich blieb, dagegen über den Köpfen derselben, ob Mann oder Frau
bleibt sich gleich, in Kreisen schwang, stets mehr bei geistig bedeutenden als unbedeutenden
Menschen. Es blieb stets dasselbe, ob die Photographien bedeckt
oder offen dalagen, ob man wußte, über wem man pendelte, oder nicht."

Das Herz und die Füße repräsentieren im Menschen das physische Leben
und die Bewegungsfähigkeit. Der Kopf hingegen dessen Ideenwelt. „Die Gedanken
eines Menschen überdauern seinen Tod," so kann man überall hören, besonders
dann, wenn ein Mensch geistig etwas geschaffen hat, was erst in der Nachwelt sich
auswirkt. Bei allen bedeutenden Menschen ist dies doch der Fall. Der siderische
Pendel würde also diese alte Wahrheit bestätigen.

Eine Anregung zum Okkultistenkongreß Berlin 1914. Das vielbesprochene und
bekämpfte Buch „Materialisationsphänomene von Baron Schrenk-Notzing hat jedenfalls
die Augen weiter Kreise auf diese Phänomene gelenkt. Da nun auf dem Kongresse
der Okkultisten zu Berlin 1914 auch Medien experimentell vorgeführt werden
sollen, so wäre es vielleicht die zeitgemäßeste und dankenswerteste Aufgabe,
wenn sich der Kongreß dazu entschließen wollte, auch Materialisationsmedien unter
strengster Kontrolle zu überprüfen, Fielen diese Versuche günstig aus, so hätte der
Kongreß damit der ganzen okkultistischen Bewegung und Forschung einen ungeheuer
wichtigen Dienst geleistet. Die Frage „Qibt es echte Materialisation" wäre
dann positiv gelöst, und damit würden auch in deutschen Landen viele Gelehrte
und Forscher diesen hochwichtigen Experimentalstudien nähertreten. Die ganze
okkultistische Forschung würde dann auch von der Öffentlichkeit anders beurteilt
werden; zumindestens würde man sich, wie im Falle der Wünschelrute, mit der
Tatsächlichkeit der echten Materialisationsphänomene abfinden müssen und alles
Geschrei der Gegner würde verstummen, G. W. S.

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