Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 555
(PDF, 170 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0562
Schlaf hatte in seinem oben erwähnten „Hilfe"-Aufsatz auf die ganz unvermeidlich
aus diesem so gänzlich überraschenden Verhalten der Sonnenflecken sich
ergebende geozentrische Konsequenz hingewiesen. Wenn ganze fünf Jahre die
Flecken zu 91,87 Prozent auf abgewandter Seite entstehen konnten, so ist es, schloß
Schlaf, unmöglich, daß die Erde einen Umlauf um die Sonne haben kann. Denn
hätte sie einen solchen, so hätten wir in diesen fünf Jahren jedesmal ein halbes
Jahr lang an der Seite, wo die Flecken entstehen, vorbeikommen, die Flecken also
auf uns alsdann zugewendeter Seite entstehen sehen müssen.

Das ist in der Tat eine Schlußfolgerung, die sich von selbst zieht! Professor
Plaßmann trat nun aber Schlaf in seinem oben erwähnten ausführlichen „Hochland"-
Artikel vom kopernikanischen Standpunkt aus entgegen. Doch mit Recht weist
Schlaf darauf hin, daß Professor Plaßmanns Einwand ein auffallend schwacher, daß
er eigentlich überhaupt keiner ist. Denn Professor Plaßmann wußte Schlaf in
seinem Aufsatz nichts weiter entgegenzuhalten, als daß die Flecken ja nicht völlig
ausschließlich auf abgewendeter Seite entständen und daß ferner die Daten Stephanis
— also 91.87 Prozent zu 8.13 Prozent!! — nicht hinreichten.

Die Schwäche dieses Einwandes muß offenbar auch den bei der Kontroverse
unbeteiligten Laien befremden! Denn es genügt ja völlig, wenn in ganzen fünf
Jahren ganze 91.87 Prozent der Flecken auf abgewandter Seite entstehen konnten,
die geoz. Konsequenz Schlafs durchaus zu rechtfertigen. Man muß also sagen,
daß, wenn die Fachastronomen keine besseren Einwände aufbringen, die fernere
Existenzberechtigung der kopernikanischen Anschauung zum mindesten recht bedenklich
in Frage gestellt ist!

Schlaf weist in „Über den Wassern" nun aber auf zwei Nothypothesen hin,
mit denen die Fachleute das so außerordentlich auffallende Sonnenflecken-Phänomen
noch mit dem kopernikanischen System zu vereinbaren suchten. Da es Schlaf nun
aber auch gelungen ist, diese beiden von der Fachwissenschaft übrigens selbst nicht
ernst genommenen Hypothesen durchaus zu entkräften, und da mit Erledigung der
einen, die eine einjährige Rotationsperiode der Sonne annahm, jede weitere Möglichkeit
, das Sonnenflecken-Phänomen noch mit dem kopernikanischen Standpunkt
zu vereinbaren, vollständig ausgeschlossen ist, so steht Schlafs geozentrische Konsequenz
eigentlich bereits in völliger Beweiskraft!

Zu allem hat Schlaf aber in „Über den Wassern" auch noch nachweisen
können, daß ein Einwand gegen die geozentrische Feststellung von dem Gesetz
der Himmelsmechanik den Keplerschen Gesetzen auch nicht einen Augenblick in
Frage kommen kann. Und zugleich ist es ihm gelungen, die Unhaltbarkeit der
Horizontalparalaxe, vermittelst deren bislang Größe, Entfernung usw. von Sonne,
Mond und Planeten vermittelt wurden, bündig darzutun.

Schlafs Aufsatz in „Über den Wassern" verdient also weitgehendstes Interesse
! Es handelt sich hier um eine Sache von ernstester Wichtigkeit! Wollte
Professor Plaßmann und die sonstige Fachastronomie auf solche klare und überraschende
Darlegungen schweigen, so wäre das so befremdlich wie möglich. Die
Fachwissenschaft kann hier gar nicht mehr ausweichen! Man darf also gespannt
sein, welchen weiteren Verlauf die öffentliche Diskussion zwischen Schlaf und
Professor Plaßmann nehmen wird.

In der Selbsthypnose gestorben! Von einem höchst seltsamen Fall der Selbsthypnose
, der sogar ein Menschenleben forderte, wird aus Petersburg geschrieben:
Hier war ein junger Polizeioffizier von einem der Tollwut verdächtigen Hunde
gebissen worden, ohne daß der Biß die geringsten Folgen hatte. Der Hund wurde
erschossen, untersucht, der junge Offizier desgleichen untersucht; es zeigten sich
jedoch keinerlei Symptome. Über ein halbes Jahr verging, der Offizier blieb


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