Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
7.1913/14
Seite: 566
(PDF, 170 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0573
— 566

Vom Büchertisch.

Alle hier genannten Bücher sind durch die Sortimentsabteilung
der Verlagsbuchhandlung von Max
::: Altmann in Leipzig zu beziehen. :::

Neue Kunstbücher. Bekanntlich gehört den reichen gotischen Altären und Grabdenkmälern
Oberdeutschlands unsere ganze Bewunderung, und die Multimillionäre
jenseits des großen Teiches sind immer heftiger an der Arbeit, uns die schönsten
Holzbildwerke des ausgehenden Mittelalters zu entführen. Wenn es bisher mit
dieser Epoche der deutschen Plastik so stand, daß sie von der Forschung etwas
vernachlässigt war, so wird dies jetzt durch ein im Verlag Julius Zeitler
in Leipzig erschienenes prächtiges Kunstbuch über „Die Frühwerke des Veit
Stoß und ihre Beziehungen zur oberdeutschen Kunst des 15. Jahrhunderts" von
Dr. Max Loßnitzer vollkommen ausgeglichen.

Diesem Veit Stoß-Forscher ist es gelungen, an der Hand der in Krakau
erschlossenen polnischen und deutschen Quellen die Frühwerke des Veit Stoß in
Krakauer Kirchen, diese erstaunlichen Proben des eindringlichsten Naturalismus und
des malerischen Stiles vor Dürer, eingehend zu erforschen. Der Anhang enthält
eine Fülle von wissenschaftlichen Notizen und Archivalien. Der Text ist aufs höchste
belebt durch die 60 beigegebenen sorgfältig gewählten Bild-Tafeln. Hier hat Veit
Stoß, der große Bildschnitzer von Nürnberg, jetzt das Denkmal erhalten, das seine
Werke, sein alter Ruhm und seine denkwürdigen Schicksale verdienen. Das,
zweite kunstgeschichtliche und kunstästhetische Werk, das uns der Verlag Julius
Zeitler in Leipzig bringt, betitelt sich „Andacht in der Malerei", Beiträge zur Psychologie
der Großmeister von Oscar Ollendorff. An die Großmeister der Malerei des
16. und 17. Jahrhunderts, an Lionardo, Michelagniolo, Raphael, Tizian und Correggio,
Dürer und Holbein, Rubens, Rembrandt und Murillo wurde die Frage gerichtet, wie
in ihren Werken Andacht dargestellt sei. Diesem hauptsächlichen Ausdruck gilt
Ollendorffs Bemühen. Seine Untersuchung bezweckt, das Leben des Gebetes in
steigender Fülle und Bedeutung an den Werken der Großmeister möglichst anschaulich
darzustellen. ' Für das Studium dieses menschlichen Ausdruckes wurden die
Werke der bildenden Kunst die Hauptquellen. Es verbindet sich in der mit 18 Bild-
Tafeln aufs schönste bereicherten Schrift ein gedoppelter Inhalt, ein kunstgeschichtlicher
und ein religiöser. Kunstgeschichtlich ist das Werk von ebenso überragendem
wissenschaftlichem Charakter, als es in religiösem Sinne wahrhaft tief ist. Dem
Werke ist also eine zweifache Gemeinde bestimmt, und es ist nicht daran zu zweifeln,
daß ihm ein ganz besonderes Interesse entgegengebracht wird.

Das Glück der Menschheit. — Wie können wir von Leid und Krankheit frei werden?

Von Selma Jäger, Weimar, Selbstverlag. Zwei volkstümlich gehaltene
Aufklärungsschriften. Die erste mit dem Untertitel „Evangelium einer
Kinderseel e", die zweite „Enthüllungen geistiger Welt-
g e s e t z e".

Beide Heftchen sind von dem ehrlichen Streben erfüllt, die Menschheit zur
Erkenntnis und zur Vollkommenheit zu führen, auf daß sie geistige Güter sammeln
und ein nützliches Glied eines Zukunftsstaates werden. Die Verfasserin, eine
Arbeiterin aus den allerärmsten Volksschichten, schrieb dies Büchlein fürs Volk,
sie geißelt die bestehende gesellschaftliche Ordnung, Mode- und Erziehungstorheiten
u. a. und gibt die Wege zur Vollkommenheit an. Obwohl die Ausführungen nicht
immer unanfechtbar sind und mehr System erheischen, so müssen die kleinen,
billigen Büchlein (30 und 50 Pfg.) doch empfohlen werden ihres lauteren, guten
Zweckes willen. In den „Enthüllungen geistiger Weltgesetze" geht die sensitive
Verfasserin, durch Träume und Ahnungen in einem gewissen Grad hellsehend,
gerade soweit, als es für das Wissen der unteren Volksklassen wünschenswert
ist. Und wie viele den okkulten Wissenschaften fernstehende Höhergebildete, könn-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1913/0573