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worfen, und wofeme das Feuer dennoch weiter um sich greifen sollte,
dreimal solches wiederholt werden sollte, dadurch denn die Gluth unfehlbar
gedämpft wird. Dergleichen haben nun die regierenden Bürgermeister
in den Städten, auf dem Lande aber die Oerichtsschöppen und
Schulteissen in Verwahrung aufzubehalten und bei entstandener Not be-
schriebenermaßen zu gebrauchen, hiernächst aber, weil dies jedem Bürger
und Bauer zu wissen nötig ist, solches bey sich zu behalten.
Hiernach vollbringen Dieselbe unserer Respection gnädigen Willen.
Gegeben in unserer Residenz Weymar den 24. Dezember 1742.
Ernst August.«
Also, da hätten wir direkt ein Aktenstück, welches einen solchen
magischen Feuersegen eindringlichst empfiehlt. Es ist wohl anzunehmen
— falls dieses Aktenstück auf Wahrheit beruht — daß der regierende
Herzog Ernst August von Sachsen sich vor Erlassung dieses Aktenstückes
persönlich von der guten Wirksamkeit dieses Feuersegens überzeugt
hat. Wer Zeit und Lust hat, kann ja heute noch den Versuch
machen, derlei Teller genau nach Vorschrift herstellen und versuchen,
damit ein Feuer zu löschen. Es wäre dann sehr angezeigt, der Schriftleitung
des »Zentralblattes für Okkultismus« über die positiven oder
negativen Erfolge zu berichten.
Ich habe dann noch manches in Pichl über »Festmachen« gegen
alle Verwundungen durch Mißbrauch der Hostie gehört; aber auch,
daß der Tod dieser Leute ein unheimlicher und rätselhafter gewesen
sei. Es ist besser, über solche Dinge zu schweigen, als sie zu popularisieren
, da man nie wissen kann, ob nicht jemand durch die Lektüre eines
solchen Aufsatzes, wie der vorliegende, zu solchen Experimenten sich
veranlaßt fühlt, und uns dann die Verantwortung treffen würde, wenn
die Sache einen üblen Ausgang nehmen würde.
Dasselbe gilt auch von den unheimlichen Geschichten über das
»Kreuzwegstehen um Mitternacht« und über allerlei andere Beschwörungen
, die kühne Burschen versucht haben und wobei der eine sein
Leben einbüßen mußte. So bigott das Landvolk einesteils ist, so sehr
neigt der andere Teil zu magischen Praktiken hin, weil eben die Kraft
des Glaubens, die Ueberzeugung, daß es eine Magie oder Zauberei gibt,
bei Naturmenschen eine weitaus tiefere und intensivere ist wie beim aufgeklärten
Städter.
Weniger gefährlich, ja meist sehr segensreich, kann aber die
Kenntnis der okkulten Botanik oder der magischen Kräfte des
Pflanzenreiches wirken. Und dieser Zweig des praktischen Okkultis=
mus ist besonders beim Gebirgsvolke mehr oder minder überall vertreten
. Da gibt es Kräuterweiber und Wurzelsucher, wie sie unser
Rosegger so trefflich zu schildern versteht, die mehr Dinge wissen, als
der meist verächtlich auf sie herabblickende »Stadtfrack« sich träumen
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