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Zentralblatt für Okkultismus.
Monatsschrift
zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften.
Schriftleiter: A. Grobe-Wutischky.
Herausgeber und Verleger: Max Altmann in Leipzig.
Erscheint Anfang jedes Monats. Abonnementspreis für Deutschland u. Oesterreich-Ungarn jährlich M. 8.—,
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Vlll. Jahrgang.
Mai
1915.
11. Heft
Nachdruck aller Originalartikel verboten.
Träume.
Alte und neue Anschauungen.
Von Josef Peter, Oberst a. D.
(Fortsetzung.)
Dem Gedächtnis im Traume hat Du Prel in dem schon
wiederholt genannten Meisterwerke eingehende Kapitel gewidmet.
Der Forscher ist der Ansicht, daß im Traume keine allgemeine
Steigerung des Gedächtnisses stattfindet, denn der Inhalt unseres Tagesbewußtseins
schwindet mit dem Einschlafen zum größten Teil, aber
der Traum bringt Bedingungen, welche die Reproduktion längst ver-
gessner Vorstellungen erleichtern, und zwar zeigt sich hierbei das
Gedächtnis unabhängig vom Grade des Interesses, das diese Vorstellungen
für den Willen hatten. Im Traume wird also oftmals der
Prozeß des Vergessens rückgängig gemacht, wobei diese Art Steigerung
des Gedächtnisses ebenfalls oft auf halbem Wege stehen bleibt.
„Wir besitzen im Wachen ein latentes Gedächtnis,
dessen Inhalt sich im Traume teilweise hervorkehrt
, oft mit, oft ohne Erinnerung."
Merkwürdig ist,, daß der Traum vergessene Vorstellungen mit
größerer Kraft reproduziert, als dies im Wachzustande der Fall ist.
Dies gilt natürlich besonders von Vorstellungen, welche s. Zt. auf uns
großen Eindruck gemacht haben. Wenn aber nur eine Reproduktion
ohne Erinnerung stattfindet, dann glaubt der Träumer etwas zu erfahren
, was er bisher nicht gewußt hat, und doch war es nur „Unbewußtes44
. Ist die Erscheinung mit einer dramatischen Spaltung der
Persönlichkeit verbunden, dann liegt die Gefahr einer abergläubischen
Erklärung nahe.
Du Prel weist dies an einem interessanten Beispiele nach.
Zentralblatt für Okkultismus. VHI. Jahrg. 33
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