Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
9.1915/16
Seite: 576
(PDF, 127 MB)
Bibliographische Information
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Wissenschaftszweige auf Theorien Rücksicht nehmen, weiß er noch nichts.___

Eine weitere Einseitigkeit bekundet er in dem geringschätzigen Abtun der homöo-
pathie (er spricht nur bes. von der Elektrohomöopäthie), und doch ist nicht zu
leugnen, daß die Homöopathie ganz außerordentliche Erfolge; auffällig größere zu
verzeichnen hat als die Allopathie, und aas in hallen, die nicht kurzerhand mit dem
beliebten Schlag- und Zauberworte „Suggestion" abgetan werden können. So haben
die außerordentlichen Erfolge bei der Behandlung der genuinen Diphtherie durch
Mercurius cyanatus (nach dem norwegischen Provinzial-Physikus Dr. Soliden
ging die Sterblichkeit dadurch von 92,7% auf 0,75% herab, bei anderen mit dem
Mittel nicht so vertrauten Ärzten doch wenigstens auf 4,9%!) selbst allopathische
Ärzte zur Anwendung dieses Mittels bekehrt, und mancher Einsichtige wird trotz
aller Anpreisungen „zuverlässiger" Schutzmittel wie des Diphtherie-Heilserums auch
künftig ein weniger gefährliches und dabei wirksameres homöopathisches Mittel
vorziehen; ist doch nach den neuesten Berichten des Barmbecker- und des Eppendorfer
Krankenhauses die Sterblichkeit unter den mit „Heilserum" Behandelten in
der letzten schweren Epidemie 1914/15 höher gewesen (12,2%—-15,5%) als unter
den ohne Serum Behandelten (11,4%—12,3%). Und döch gibt es nicht wenig Ärzte,
die trotz aller Erfahrung schönen Theorien zuliebe nicht davon atlassen können,
gewisse bedenkliche Methoden und eine darauf bezügliche Werbetätigkeit zu pflegen.
Darin offenbart sich ein hier nicht weiter zu untersuchender Hang zur „Spekulation
und Mystik," der dem in der Schrift bekämpften an Gefährlichkeit nicht nachsteht
, ja wegen seiner Unterstützung durch zünftige und selbst staatliche Körperschaften
mitunter noch bedenklicher ist. Zu solchen Feststelle \gen muß der unbeeinflußte
, durch keine „Schule" oder „Stellung" beirrte Wahrheitsfreui.d kommen,
und sie offen auszusprechen ist heiligste Pflicht gerade bei solchen Gelegenheiten,
da Schriften in die gebildeten Kreise getragen werden, die wohl auf den Splitter
der fremden Augen, nicht aber auf den Balken in der Brüder Augen hinweisen. —^
Es muß aber auch noch etwas zum Lobe der Schrift gesagt werden. Der Verf.
schreibt u. a.: „Wer die bisherigen unerklärlichen Erscheinungen der Natur und des
Seelenlebens absichtlich ignoriert, ihnen Unglauben entgegensetzt und ohne weiteres
alles für Betrug hält, was mit den zurzeit herrschenden Anschauungen nicht vereinbar
ist, wird an ernsten, wichtigen Phänomenen vorbeigehen, ohne sie zu erkennen
." Daraus ist wenigstens ein guter Wille zu erkennen, und das läßt hoffen,
daß der Verf. bei besserer Gelegenheit, sich zu unterrichten und den zu stark
wirkenden Schulansichten sich zu entwinden, hier und da sein Urteil geändert hätte.
Als Anregung für denkende Leser sei die Schrift aufrichtig empfohlen.

A. Grobe-Wutischky.

Druckfehler-Berichtigung. Leider sind in dem Paracelsus-Aufsatze eine Anzahl
störender Druckfehler stehen geblieben. Einige der gröbsten sind folgende:
Es muß heißen:

S. 484, Zeile 11 v. u. lies Lazari Zetzners statt'Bazari Zetznerb. S. 484 Zeile 1
v. u. lies über meteorum statt meteorums. S. 485 Zeile 19 v. o. lies Sal, Sulphur etc.
statt Sol, Sulphur etc. S. 486 Zeile 10 v. o. lies Dieser Funke in uns statt Dieser
in uns. S. 488 Zeile 5 v. u. lies Op. Chir statt % Ghir. S. 489 Zeile 7 v. u. lies
hefftig statt höfftig.


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