Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
17.1923/24
Seite: 167
(PDF, 133 MB)
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hatte der Vater noch manche Schulden des etwas leichtsinnigen Sohnes
zu bezahlen. Einen Nebenbuhler, der um die Hand seiner Geliebten anhielt
, forderte er zum Duell, eine Forderung, die ihren Zweck erreichte,
da der Mitbewerber Abstand von seiner Werbung nahm. Während seiner
medizinischen Studien in München wirkte das ungebundene Leben der
vergangenen zwei Jahre noch nach, es wurde noch immer zu viel geschwärmt
und gezecht, obwohl es an Selbstermahnung zur Sparsamkeit
mit Zeit und Geld, Ordnung und nachhaltigem Fleiß nicht fehlte. Doch,
schreibt er von sich selbst, „kamen immer wieder Zeiten des Aufschwungs,
des Strebens nach sittlicher, ästhetischer, wissenschaftlicher Bildung, Festhalter
an den Idealen, an menschlicher Freiheit und Würde. In religiöser
Beziehung dachte ich fast zu frei und sah den katholischen Kultus, über
dessen Sinn und Bedeutung man ja nicht belehrt wird, eher mit protestantischen
Augen an."

Mit beschränkten Mitteln führte Perty bis 1828 ein vergnügliches
Leben, mußte jedoch dann auf bessere Stellung sinnen, da der Vater erklärte
, die bisherige Unterstützung nur noch bis zum Herbst 1828, dem
zweiten nach der Promotion, zu gewähren., Er wollte als Privatdozent}
für Zoologie und allgemeine Naturgeschichte auftreten und war daher genötigt
, noch ein philosophisches Doktordiplom zu erwerben, was wegen
der geringeren Taxe bei der Universität Erlangen geschah, wohin er als
Dissertation „De scriptiones novorum Insectorum" sandte und eine Eeihe
gestellter Fragen beantwortete. Der Vater begriff wiederum nicht die
Notwendigkeit dieses Schrittes, denn der Sohn sollte praktischer Arzt
werden, und weigerte die zur Erwerbung des Doktordiploms notwendige
Summe, die ein schlichter freund aus dem Bürgerstande vorschoß.

Alf 4. November 1828 verheiratete er sich mit seiner damaligen Geliebten
(Duelldrohung!), Luise Sämmer, eine Doppelwaise, Tochter des
Kgl. Forstamtssekretärs Sämmer«

Nach seiner Promotion in der medizinischen und, wie erwähnt»
in der philosophischen Fakultät habilierte sich Perty als Privatdovent für
Zoologie und allgemeine Naturgeschichte in München und wurde 1833 als
nach Bern berufen, welche im folgenden Jahre in eine Universität verwandelt
wurde. Hier begann seine fruchtbarste Tätigkeit.

Nun können wir beginnen mit der für uns ungleich wertvolleren Wiedergabe
seines inneren Lebens, dessen Darstellung er im letzten Kapitel
seiner Selbstbiographie mit der Formulierung beginnt:

„Die äußerlichen Geschehnisse und die Berufstätigkeit erfüllen keineswegs
ein individuelles Dasein, namentlich niczt das von der Welt abgewandte
Innerste e(ines Menschen, welches bei jedem das Bleibende ist. In
dieser Eegion hat der Geist sein eigenstes Sein und Leben, das er behalt,
wenn das andere versinkt und der Verkehr mit der Sinnenwelt aufhört,


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