Freiburger historische Bestände - digital

Zentralst für Okkillisms.

Monatsschrift
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XIX. Jahrgang.

April 1926.

10. Heft

Die geistige oder Lebenskraft Heilbehandlung.

Ihr Wesen und ihre Verschiedenheit Ton der

Suggestionsbehaiidlung.

Von Dr. med. W. Beyer-Pförten. (Schluß)

VII. Vom Gefüg* der Seele und den Aufgaben der Einsieht

und des Willens.

Wir lernten ja das Vertrauen bereits kennen als Zeichen und
Begleiterscheinung einer guten Aufnahmebereitschaft für Lebenskraft-
Einwirkung. Der vertrauende* Kranke ist für die Lebenskrafteinwirkung
gut zugänglich, er überläßt sich ganz und gar ihrem belebenden Einflüsse
, er öffnet sich diesem. Nötig hat solche vertrauensvolle Abnahmebereitschaft
aber jedes Lebewesen, welches geheilt werden will,
ob Zellenstaat Mensch oder einzelne Zelk. Auch für jede einzeln^
Körperzelle *rilt also dieselbe Forderung, auch sie muß sich vertrauensvoll
der Lebenskraftwirkung überlassen. Jede Zelle in unserem Körper
ist ja ein Lebewesen für sich, eine jede hat ihre eigentümliche körperliche
und seelische, nur ein einziges Mal vorhandene Sonderheit. Daran wird
durchaus nichts geändert durch die Tatsache, daß unsere Körperzellen
aufeinander angewiesen sind und nur im engsten Zusammenhange miteinander
leben können. Jede Zelle hat ihr eigenes besonderes Leben,
also ihre eigene Seele. Wie die Zelleiber den Leib des Menschen ausmachen
, so bilden die Zellseelen seine S€ele. Ist der Körper des Menschen
also ein Zellenstaat, dann ist seine Seele ein Zellseelenstaat. Das
ist eigentlich so selbstverständlich, daß es keiner besonderen Erwähnung
bedürfte.

ZtntrsJblatt für Okkultismus. XIX. Jahrgang. 28