Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 40
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1928/0044
setzt Seine Erfahrung hat ihn im Laufe der Zeit gelehrt, daß eine
Beschwörungsformel dem Denken des Magiers angepaßt sein muß
und daß die einzelnen Worte bis in das Innerste seiner Seele dringen
müssen. Oft sogar bildet er deshalb die Worte der Formel
selber, den Umständen der Beschwörung entsprechend, und wenn
er sie spricht, hört sich dies zwingend und erhaben an wie ein tiefgefühltes
Gebet „Eine Beschwörungsformel muß die Seele erschüttern
und das Herz aufrütteln, muß den Geist auf eine höhere
Bewußtseinsstufe heben und eine starke innere Spannung (dynamische
Kraft) erzeugen, wenn sie nach außen wirken soll", sagte
er einmal.

Ein andermal meinte er: „Wer eine Zauberformel spricht, ohne
ihren Sinn zu verstehen, setzt wohl Kräfte in Aktion, wird aber
ebensowenig erreichen wie jemand, der einen Papyros entziffern
will, ohne die Hyroglyphen zu kennen!" Nun zog er um den Tisch
einen magnetischen Schutzkreis und legte unter Anrufung Änzilus
die Hände auf den Scheitel des Kindes.

Der Knabe begann lebhaft zu sprechen: „Ich sehe ein Zimmer,
eine große Landkarte hängt an der Wand. Auf einem Tisch liegen
viele bunte Papiere und darauf ein altes, schwarzes Heft. Aus
einer Tür mit einem großen Fenster kommt ein großer, schwarzer
Herr. Er ordnet die Papiere — er sieht das Heft —- er blättert
darin — die seltsamen Buchstaben kann er nicht lesen. Er geht
durch die Tür und nimmt das Heft mit. Im anderen Zimmer steht
ein großer Schreibtisch in der Mitte. Das Heft legt er in die zweite
Schublade rechts unten."

Hier unterbrach mein Freund das Experiment, da er sich nun
erinnerte, daß er die fragliche Handschrift im Wartezimmer eines
Reisebüros vergessen hatte. Nachdem die Geräte versorgt und
eine Abdankung gesprochen war, machten wir uns auf den Weg.
Das Heft fand sich tatsächlich im Zimmer des Direktors, und zwar
in der zweiten Schublade seines Schreibtisches rechts unten. Das
Experiment war gelungen.

Von Rom aus wanderte ich, als ich nach Tagen weiterzog, nach
Sizilien. Im nächsten Brief werde ich von dem erzählen, was mir
dort begegnete.


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