Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 164
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
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Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Schritt; die Richtung der Linie ist um keinen Punkt geändert Der
Wille tritt seine Direktive an die Imagination ab und verlegt jso
die Impulse tiefer in die Bezirke des rein Psychischen hinein. Das
Gefühl der Sicherheit wird in dem Maße gesteigert, als die kontrollierende
Tätigkeit des Oberbewußtseins ausgeschaltet wird* Die
Hand gehorcht ohne Widerspruch, sie ist ganz zur materialisierten
Idee geworden. Nur noch einen Schritt weiter, so entwickelt sich
bei weiterer Abdunkelung der beobachtenden Gehirnkontrolle die
direkte Geisterschrift Die Wünschelrute des Geistes sprengt verriegelte
Schlösser, die Magie tut ihre Zaubergemächer auf und läßt
uns verstohlene Blicke in Regionen hinein tun, in denen die Materie
sich restlos in geistige Wesenheit aufgelöst hat. Die Dichterin
Annette Droste schreitet über das Wasser, um sich den Weg abzukürzen
, trockenen Fußes hinweg und findet das ganz in der Ordnung
, Schon der geringste Zweifel würde den Naturgesetzen Gewalt
über die Materie gestatten und zur Katastrophe führen. Das
schlafende Medium emaniert aus sich Glieder und ganze Phantome,
um außerhalb seines grobstofflichen Leibes physikalische Wirkungen
zu erzeugen. Es macht seinen Körper der Idee dienstbar, £s
löst sich zur Hälfte auf, um wirkende Kraftzentren in den Raum
zu stellen, ja es dematerialisiert sich völlig oder überwindet durch
das Phänomen der Levitation seine eigene Schwerkraft,

Alle diese Tatsachen sind nur dann in unser Weltbild einzuordnen
, wenn man den Dualismus im Gegensatz zum monistischmaterialistischen
Verfahren durch Entrealisierung des Stofflichen
und unbedingter Geltendmachung des Psychischen vom Throne
hebt. Alles stoffliche Geschehen ist letzten Endes doch nichts weiter
als ein Vorstellungsakt Wir können aus unserer Vorstellung
nicht heraus, und die Materie ist nichts weiter als eine Deutung,
ein Behelf, der nur geeignet ist, uns den Weg zum Erkennen des
Tatsächlichen zu verbauen.

Aus diesen Gründen geht hervor, daß man mit den alten Methoden
der sich als exakt blähenden Wissenschaft nicht an die
tiefsten Lebensprobleme herankam. Auch die sich der Wissenschaft
nähernde Parapsychologie, die den Problemen mit Messen, Wägen
usw, auf den Leib rücken will, wird sie nur soweit erfassen, als es
die Starrheit der Materie selber zuläßt. Auch durch gewissenhafte
Fixierung tausender Tatsachen wird man eine hartnäckige Skepsis
nicht zum Umfall bringen. Der tiefste Kern der Sache bleibt durch
die Anwendung'alter Methoden vollständig unberührt. Die okkulten
Phänomene entfliehen dem nackten Zugriff der Hand mit derselben
Geschwindigkeit, als man sich ihnen zu nähern trachtet, und sind


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