Freiburger historische Bestände - digital

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Die nachstehenden Beispiele mögen ungefähr eine Vorstellung
vom Geist und der Art dieser Beschwörungsformeln geben:

„Conjuro et confirmo super vos angelis fortes et bonis in nomine
Adonay, Adonay, Adonay, Eie, Eie, Eie, Cados, Cados, Achim,
Achim, Ja, Ja, fortis, Ja, qui apparent in monte Sinai cum glorir
ficatione regis Adonay, Saday, Zebaoth, Amathay, Ja, Ja, Ja,
Manirata, Abim, Je, Ja, qui creavif, etc."

„Unus Deus Messias Sofer Emanuel Sabaoth Adonay cofera-
fion ysion son Ion con son osiam salus, etc."

Die große Anrufung des Agrippa besteht nur aus den Worten:
„Dies mies Jeschel Boenedoesef Douvema Enithemaus." „Wir bilden
uns nicht ein — bemerkt Eliphas Levi sehr vorsichtig — den
Sinn dieser Worte zu verstehen, die vielleicht überhaupt keinen
haben oder zumindest keinen vernünftigen, da sie die Macht haben,
den Teufel, die höchste Unvernunft, zu beschwören/*

Die Formel „Asinus, Asinus, Asinus" mit dem nötigen Nachdruck
hergesagt, wird wohl ebenso wirksam sein für jenen, der
nicht weiß, daß sie dem deutschen Esel gleichbedeutend ist.

Es war außerdem noch üblich, außerhalb des Zauberkreises
das magische Siegel des angerufenen Geistes aufzuzeichnen. Dieses
Siegel bestand meist aus hebräischen Buchstaben oder sonst einem
komplizierten Schnörkel, der jedoch genau nach Vorschrift nachgebildet
werden mußte. Dieses Siegel galt gewissermaßen als Kondensator
für die angerufene Kraft. „Jeder hebräische Buchstabe
■—• belehrt uns Papus in seiner „Kabbala" — gilt als eine Macht* die
mehr oder weniger eng mit den schöpferischen Kräften des Universum
verbunden ist. Indem er diese Kraft in drei Welten, der physischen
, astralen und psychischen, auslösen kann, ist jeder Buchstabe
der Ausgangs- und Endpunkt einer Menge von Beziehungen.
Hebräische Buchstaben kombinieren heißt infolgedessen auf das
Universum selbst einwirken; deshalb finden wir die hebräischen
Wörter in den magischen Formeln und Zeremonien." Die mystische
Kraft des hebräischen Alphabets rührt gemäß der Erklärung
der Kabbalisten daher, daß die Formen der einzelnen Buchstaben
astralen Ursprunges sein sollen. „Unter allen Schriftzeichen — belehrt
uns Agrippa von Nettesheim — ist aber die Schrift der Hebräer
die heiligste, sowohl durch die Gestalt ihrer Buchstaben als
durch die Punkte und die Akzente, so daß sie gleichsam an Materie,
Form und Geist besteht. Am Throne Gottes, welches der Himmel
ist, wurde diese Schrift nach der Stellung der Gestirne zuerst dargestellt
, denn ihre Buchstaben sind, wie die hebräischen Rabbiner
sagen, nach der Figur der Sterne gebildet und deshalb voll himm-