Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V., Frei122-Z4
Zentralblatt für Okkultismus: Monatsschrift zur Erforschung der gesamten Geheimwissenschaften
22.1928/29
Seite: 297
(PDF, 142 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1928/0301
— 297 —

ruckzuführen sein» Hier empfiehlt sich zur Klarstellung die Anbringung
eines befeuchteten Streifens Jodkalium-Stärkepapieres, möglichst
in der Nähe des Mediums. Bildet sich ozonisierter Sauerstoff
auch nur in geringen Mengen, so färbt sich der Papierstreifen blau,
was gleichzeitig auch ein nicht zu unterschätzendes Argument für
den elektrischen Charakter der Phänomene sein würde.

Eine weitere Notwendigkeit ist die Verfolgung der Gewichtsänderungen
, denen das Medium selbst im Verlaufe der Sitzungen
ausgesetzt ist. Daß solche sogar in beträchtlichem Maaße eintreten
können, findet man in der Literatur sehr oft angegeben. So
hat nach Kiesewetter10) die Hexenwaage der Stadt Oudewater
eine große Berühmtheit genossen. Dem gleichen Zwecke diente
auch die Wasserprobe. Es galt jedenfalls als ein unbedingt sicheres
Kriterium zur Überführung einer Person als Hexe, wenn sie
auf der Hexenwaage abnorme Gewichtsverhältnisse aufwies. Neuere
mediumistische Untersuchungen bestätigten die Tatsache der Levi-
tation des menschlichen Körpers.11) Es ist unstreitig das Verdienst
Grunewalds, erstmalig in exakt wissenschaftlicher Weise auf der
Basis automatischer Registrierung die Wage in die parapsychologische
Forschung eingeführt und zu wirklich brauchbarer Form entwickelt
zu haben. Grunewald konnte einwandfrei an Hand seiner
Diagramme nachweisen, daß enorme Gewichtsänderungen des Mediums
mit dessen subnormalen Leistungen verbunden sind. Jedenfalls
sollte die Medienwage in der von Grunewald angedeuteten
Form in jeden mediumisüschen Laboratorium Anwendung finden.

In diesem Rahmen verdienen auch die großartig angelegten
Versuche des Engländers Crawford Erwähnung, der über die Mechanik
der Tischerhebungen besonders ausführlich gearbeitet hat
Seine Arbeiten weisen jedoch gegenüber denjenigen Grunewalds
den großen Nachteil auf, daß sie nicht durch mechanische Registrierung
der Ergebnisse objektiv belegt sind. Dies aber sollte heute
von jedem wissenschaftlich eingestellten Parapsychologen gefordert
werden, denn nichts ist notwendiger als die Ausschaltung der immer
unzuverlässigen, an Gefühlsmomente, wie sie gerade bei spiritistischen
Sitzungen in beträchtlichem Maße auftreten, gebundenen persönlichen
Beobachtungen. Der Glaube, unbedingt etwas zu sehen,
das Gefühl, auf alle Fälle ein Erlebnis, eine Bestätigung jener unbekannten
Kräfte einer höheren Sphäre mit nach Hause nehmen zu
müssen, ist auch heute noch bei vielen Spiritisten vorherrschend
und eine Fehlerquelle von nicht zu unterschätzender Bedeutung.

10) Kiesewetter. Die Geheimwissenschaft. 2. Aufl.
n) Grunewald, a. a. O.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zb_okkultismus1928/0301