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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1902/0005
Obersicht über die Tätigkeit der
Gesellschaft für Geschichtskunde zu Freiburg i. Br.

in der Zeit vom 1. November 1901 bis 31. Dezember 1902.

(§ 2 a der Satzungen.)

Es fanden acht Vereinsversammlungen mit Vorträgen in den Sälen
des Kaffeehauses zum „Kopf" statt, die alle sehr gut besucht waren.

1901.

1. Donnerstag, den 28. November, abends 87* Uhr. Prof.
Dr. Panzer sprach über den „Breisacher Eckartsberg in der deutschen
Heldensage". Sodann machte Prof. Dr. Beyerle eine Mitteilung über
die unter einem zwei Bergknappen darstellenden Glasgemälde im hiesigen
Münster befindliche Unterschrift „Thiesselmuot"; er glaubt mit Rücksicht
auf eine Stelle in einer Urkunde des Heiliggeistspitals darin den Namen
des Stifters des Glasfensters erblicken zu dürfen, während andere, z. B. Prof.
Dr. Stutz, das Wort für die Bezeichnung eines Bergwerkschachts halten.
Im Anschluss daran verbreitete sich Exc. von Fischer-Treuenfeld
in längerer Auseinandersetzung über den einst so umfassenden Bergbau in
unserer Gegend, namentlich am Schauinsland (Erzkasten); Freiburg sei
frühe ein Markt für die Erzeugnisse des Bergbaus gewesen, vermutlich
hänge seine Gründung damit zusammen; auch das benachbarte Tarodunum
(Zarten) sei eine aus keltischer Zeit stammende Fabi'ik zur Verarbeitung
von Erzen, insbesondere zu "Waffen, oder doch ein Stapelplatz solcher Fabrikate
gewesen, habe aber nie als militärische Befestigung gedient, da
seine Lage dazu ganz ungeeignet erscheine.

2. Donnerstag, den 19. Dezember, abends 872 Uhr. Leutnant
Leutwein vom. hiesigen Infanterie-Regiment hielt einen Vortrag über
„Hannibals Übergang über die Alpen"; er begründete die Ansicht, dass
Hannibal den Weg über den Mont Genevre gewählt habe. Bei der
darauffolgenden Besprechung gab Prof. Dr. Fabricius zu, dass dieser
Weg die grösste Wahrscheinlichkeit für sich habe. Als zweiter Redner
des Abends sprach Univ.-Bibliothekar Prof. Dr. Pf äff über „befestigte
Kirchen"; die Bauart der ältesten Kirchen des Breisgaus, insbesondere
die Wahl des Platzes und Stellung des Turmes beweise, dass sie den
Burgen nachgebildet waren und ursprünglich zugleich zur Befestigung gedient
hatten. Zum Schlüsse machte der Vorsitzende, Hof rat Prof. Dr. F i n k e,
noch einige Bemerkungen über einen spanischen Hofnarren auf dem Konstanzer
Konzil, Mossen Borra, dessen Grabmal im Dome zu Barcelona
einen gerüsteten Ritter mit dem Schellengewande darstellt. Er hat eine
Reihe von wertvollen Berichten über jene Zeit hinterlassen.


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