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Ungedruckte Aktenstücke zur Geschichte der Belagerung
Freiburgs im Jahre 1713.
Von Peter 1». Albert.
(Schluss zu Bd. 27 [N. F. 1| der „Alemannia", bez. Bd. 1<> [1900]
S. 79—lUf< der Freiburger Zeitschrift für Ueschichtskunde.)
Gleichzeitige Aufzeichnungen eines Insassen des Kartäuserklosters
St. Johanns-Baptistcnberg ob Freiburg in Form
eines Tagebuchs, dessen Einträge sich (in dem vorliegenden,
ehemals im Besitze des Grofsh. Archivrats Dr. Jos. Bader
befindlichen und für seine Geschichte von Freiburg herangezogenen
Exemplar von 1713) bis 1730 erstrecken. Der
Inhalt sowohl über die Vorgänge bei der Belagerung wie all
der übrigen Jahre bis 1730, worin den ökonomischen Verhältnissen
der Kartaus fast durchaus das Hauptinteresse des
Schreibers gilt, deutet auf den P. Schaffner des Klosters als
den Verfasser.
Aus dem Baderschen Nachlass im Stadtarchiv.
Diarium Cartusiae Friburgensis sive Protocollum.
Anno 1713 in dem Frieling haben wir observiert, daß in unser
Carthaus kein Schwalmen haben genistet, seynd zwar scharenweis zugeflogen
, aber alzeit gleich wiederumb fortgeflogen.
Circa initinm Augusti hat V. P. Gabriel Fell, Vicarius, öfter in der
Nacht hinder seiner Cellen — als Cella H — gehört, als wann man an
der Leimgruben herauf liefe, redeten zwar mit einander, konnte aber
nichts verstehen. Under wehrenter Belegerung aber seynd wir dessen
eingedenkh gewesen, dan an dem selben Ort seynd 310 Franzosen begraben
worden.
Circa idem tempus als der ganze Covent und alle Brüder in der
Metten waren, hat die Glockhen in der alten Cellen Prions starkh an-
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