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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1903/0173
Die Heimat des Wessobrunner Gebets.

Von Chr. Aug. Mayer.

Die Frage nach der Heimat des Wb. Gr., die durch die
Untersuchungen namentlich Müllenhoffs und zuletzt Kögels
(Grdr. II, l1, 195 ff. u. Lg. I, 1, 269 ff.) zu einem vorläufigen
Abschluss gebracht war, kann, wie ich meine, wieder aufgenommen
werden. Kögel hat in der zweiten Bearbeitung
des Denkmals für den Grundriss (Grdr. II2, 89/93) im Anschluss
an C. Kraus (Z. f. ö. G. 1894, 130; 1896, 340 f.) Müllenhoffs
These von der sächsischen Heimat des Gedichts für
irrig und das Denkmal für obd., bairisch erklärt. Meines Erachtens
ist aus der Sprache der Beweis für nd. (as.) Herkunft
bisher in der Tat nicht erbracht; dagegen lässt sich aus
dem Inhalte obd. und zwar bairische Heimat wahrscheinlich
machen.

Sprachlich ist das Wb. G. bekanntlich eine Mischung einander
ausschließender Dialekte. Daran glaube ich gegen Kögel
(Grdr. II2, 90) festhalten zu müssen: dem nd. dat 1; 2; stehen
obd. paum 3; pereg 3; cootlihJw 9; cot 9; manake 9; u. a. gegenüber
, dat für eine obd. „Antiquität" zu halten, wie Kögel
jetzt will, um einheitlichen Sprachcharakter des Stücks zu
haben, geht nicht an. Denn wenn auch die ^-Verschiebung
einer der spätesten Akte des ganzen Prozesses ist, wenn auch
das Fränkische dat, wat, dit u. dgl. bis heute zum Teil noch
hat, so liegt für das Obd. die Lautverschiebung nach unserer
bisherigen Kenntnis vor dem Eintritt der Literatur, oder es
stände zu erwarten, dass irgendwo in der obd. Literatur, die
jünger als das Wb. G. ist, eine der Übergangsformen von dat
zu das auftauchten.

Alemannia N. F. 4, 1/2. U


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