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Anzeigen und Nachrichten.

K. Amersbach. Licht- und Nebelgeister. Ein Beitrag zur Sagen-
und Märchenkunde. Programmbeilage. Baden-Baden 1901. 48 S. 4°.

Diese methodisch beachtenswerte Arbeit nennt sich im Vorwort eine
Skizze, eine Vorarbeit zu einer größeren Abhandlung, die dann weitere
Beweise zur Unterstützung der hier entwickelten Ansichten bringen soll.
Auch zur völligen Durchsprechung der dritten in der Programmbeilage
behandelten Märchengruppe hat leider der knapp zugemessene Raum
nicht ausgereicht. Besprochen ist hier: das blaue Licht, der Hemann,
die schwarze Gestalt mit den Feueraugen und die rauhe Else. Amersbach
sieht in dem Wesentlichen aller dieser Märchenwesen, der Lichterscheinung,
die wirklich gesehenen Lichter des Elmsfeuers, des Irrwischs und des
Kugelblitzes. Sagenüberlieferungen, die ich selbst im Volk gesammelt
habe, machten mir es unzweifelhaft, dass die Erzähler vielfach ihre
„feurigen Männer" u. dgl. in Gestalt von Lichterscheinungen wirklich
gesehen hatten und dass sie nur aus ihrer, mit einer bestimmten Reihe von
Märchengestalten geschwängerten Phantasie heraus ohne zu wollen die
Form, z. B. den feurigen „Mann", dazu gaben, so wie nach Amersbach
der Erzähler zu den wirklich erblickten Feuer,äugen" die „schwarze
Gestalt" hinzugibt. Neben der Lichterscheinung besteht aber auch vielfach
das rein optische „negative Nachbild". Es fragt sich nun: sind
diese Märchengestalten alle nur durch die tatsächliche, positive Lichterscheinung
erzeugt, oder aber gehört doch daneben eine Fülle alter
aus heidnischer Zeit stammender Uberlieferung dazu, um diesen Erscheinungen
die menschliche oder tierische Gestalt zu geben, die sie im
Märchen und in der Sage tragen? Wahrscheinlich wird zu scheiden sein.
Neben den meteorischen Erscheinungen als Quelle steht eine andre
Gruppe: der Seelenglaube, dessen Urquell in den Träumen liegen mag.
Der Seelenglaube ist meines Erachtens die Ursache davon, dass das Volk
den Lichterscheinungen menschliche oder tierische Gestalt gibt oder
Erscheinungen von schwarzen Männern, Hunden u. dgl. damit verbindet.
Andre Märchen mögen rein meteorischen Ursprungs sein. Mit Recht
mahnt Amersbach an eine „nicht immer beobachtete Vorsicht bei der


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