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Zur Geschichte der Schwarzwaldlinien

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Schweitz und seiner ersten dran liegenden Vöstung. Hünningen
an biß unterhalb Fort Louis nacher Philippsburg nicht nur von
•dem Rheinstrom Meister, sondern durch das Marggraffische Horn-
werkh dießeits des Rheins bey Hünningen, dann Alt Breysach,
Kehl und der Sellinger Schantz1 auf Ihro Köngl. Kayh Mayt.
undt des Heyl. Rom. Reichs Grundt und Boden beständigen
Fuß hat, das flache Land zwischen dem Rhein und dem Schwartz-
waldt zu allen feindlichen mouvements tüchtig und geschickt;
so hat eine hohe Generalität doch wegen dieser allzu schädlichen
frantzosischen proximität vor nöth- und nutzlich erachtet,
von dem Rothen Hauß ohnweit Rheinfelden anfangend, eine
Linie über das Gebürge mit Verhackh undt Erdtarbeith biß
wieder an den Rhein ohnweit Philippsburg bey Daxlanden2 zu
-ziehen, welche in drey Theil, alß die Obere Linie vom rothen
Hauß biß auf dem Feldberg, die mittlere von dar biß an den
Dobel3, die untere so dann vom Dobel biß an den Rhein bey
Daxlanden getheilt wird. Der mittler Theil nun von dem
Feldtberg biß an den Tobel, welcher durch seine Länge von
40 Stunden, und wegen denen vielen defileen undt georgen4 der
gefährlichst undt beschwehrlichste zu bewahren und defendiren,
wird durch beyliegenden Plan5 vorgestellet. Ehe aber von
deßen Situation und particular Beobachtungen gehandelt wird,
so ist zu consideriren, daß der Schwartzwald seine derivation
und Etymologia des Nahmens fast gantz verlohren, da obschon
es ein mit vielen Thälern und Bergen durchzogenes Geländt,
alle deßen Berge, avenüen, Steigen und Wege, nicht impracti-
cable seyn, sondern also beschaffen, daß weder Ihre Steige und
rauhe Höhen, noch Waldungen, den Zugang und die passage
verhindern, also, daß überall die Infanterie und in den meisten
Ohrten auch die Cavallerie, obschon zu Zeithen absitzend, die
Höhen gewinnen können; die ehedeßen darauf befindl. Waldungen
seind durch die Eisen und Glaßhütten, Vermehrung der
Höff, und multiplication der Leüth, Theils ausgerottet, und durch
■die vorige langwührige Kriege mit Verhackh Theilß verderbt,

1 Fort Louis gegenüber, unweit von Stollhofen.

2 Dicht am jetzigen Karlsruher Rheinhafen.

3 Dorf und Höhe östlich von Herrenalb, zwischen diesem und dem
Eyachtal.

* La gorge, die Schlucht.

5 Leider in den Akten nicht mehr vorhanden.

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