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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1904/0255
Anfänge

der neuhochdeutschen Schriftsprache
zu Freiburg im Breisgau.

Von Oskar Haffner.

Zu den wichtigsten Kapiteln der Geschichte der deutschen
Sprache gehört vor allem der Übergang vom Mhd. zum Nhd.,
besonders auch deshalb, weil damit die Entstehung unserer
heutigen Schriftsprache verbunden ist. Von den Unterschieden,
die das Nhd. vom Mhd. trennen, ist wol keiner wichtiger als
die Verbreiterung der alten langen Vokale i, u, ü {in) zu ei, au, eu.
Auch war dies der Hauptunterschied zwischen den westlichen
Literaturdialekten und der kaiserlichen Kanzleisprache, aus
der sich unsere Schriftsprache in diesem Punkte entwickelte.

Die Darstellung des Eindringens der Diphthonge in die
Literaturerzeugnisse dieser Gegenden ist also gleichbedeutend
mit der Darstellung der ersten Anzeichen einer Annahme einer
über den Dialekten stehenden Schriftsprache.

Sind auch die allgemeinen Züge des Vordringens der
Diphthonge erforscht, auch schon verschiedene Einzelbeiträge
dazu geliefert, so sind doch verschiedene Punkte noch dunkel.

Man weiß, dass der Entwicklungsprozess im 12. Jahrhundert
im Südosten des Reichs begonnen hat, man kennt
den Weg, den er bei seinem Vordringen in das übrige Deutschland
eingeschlagen hat, bis endlich um 1700 mit dem Eindringen
der Diphthonge in die Kanzleisprache von Zürich und
Luzern die letzte Stellung genommen war.

1 Vgl. Kluge, Von Luther bis Lessing, 4. Aufl., S. 74 79.
Alemannia N. F. 5, 4. jg


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