Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 11
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Weistümer von Amorbach

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sind daher auch um deswillen von Interesse, weil sie zeigen,
dass es nur bedingt richtig ist, wenn man das Fehlen einer
gleichartigen Appellationsinstanz als einen der Gründe für
das Verschwinden der Weistümer bezeichnet hat.

Wenden wir uns dem Inhalte der Weistümer zu, so
müssen wir stets im Auge behalten, dass wir es fast ausschließlich
mit Weisungen zu tun haben, die auf unmittelbare
Veranlassung des Klosters gegeben wurden. Dessen
Rechte kommen daher in erster Linie zur Feststellung: was
ihm an Abgaben als Gerichts- und Grundherrn zukommt,
welche Dienstleistungen es anzusprechen hat, wie seine Stellung
zum Vogt und Landesherrn ist, dies und ähnliches bildet
in den meisten Weistümern den Hauptinhalt. Demgegenüber
treten die herkömmlichen Gewohnheiten der Gemeinde in Bewirtschaftung
und Pflege der Felder, Nutzung von Wald,
Wasser und Weide, Feld- und Dorfpolizei mehr in den Hintergrund
.

Näher auf den Weistum-Inhalt einzugehen, ist hier nicht
der Ort1. Nur auf zwei besonders auffällige Erscheinungen
sei kurz hingewiesen: wir finden in den sämtlichen Weistümern
sehr wenig von des Klosters Rechten auf Wald, Jagd
und Fischerei, nichts von seinem Zehntrecht.

Das erstere erklärt sich daraus, dass das Kloster trotz
seiner Lage inmitten der ausgedehnten Forste des Odenwalds
selbst nur wenig Wald besass. Abgesehen von dem Wolkmannberg
in unmittelbarer Nähe von Amorbach, der durch besondere
königliche Schenkung an das Kloster gekommen war,
hatte dasselbe erst nach und nach durch verschiedene Käufe
von Adligen einige größere Waldbezirke an sich gebracht; in
zahlreichen Ortschaften hatte es nur die Rechte als Markgenosse
.

Ähnlich verhielt es sich mit Jagd und Fischerei.
Anders dagegen steht es hinsichtlich der Zehntgerechtsame
. Diese waren für das Kloster von so hervorragender

3 Hierzu bietet sich vielleicht später in einer besondern Arbeit
Gelegenheit.


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