Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 31
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Gesundheitspflege im mittelalterlichen Freiburg 3]

erst mit eingebrochener Dunkelheit Ärgernis erregende Stoffe
in dieselben geschüttet werden durften; und tragikomisch
mutet es uns an, wenn wir, worauf an anderer Stelle nochmals
zurückzukommen sein wird, die Klagen der Apotheker
hören, dass sie nach dem Urteil der Visitatoren ihre mit
vielem Gelde gekauften und bereiteten, jetzt aber für untauglich
erklärten Arzneien in die Bäche schütten müssten.

Ungleich wichtiger als die bis jetzt betrachteten Wasserläufe
war natürlich die Wasserversorgung1 im eigentlichen
Sinne; es ist klar, dass in einer am Fuße eines wasserreichen
Gebirgs gelegenen Stadt dies Bedürfnis frühzeitig durch
Wasserleitungen gedeckt wurde.

In der Tat sind nur spärliche Nachrichten über gegrabene
Brunnen vorhanden; doch wissen wir, dass Schöpf- oder Ziehbrunnen
an verschiedenen Stellen der Stadt existierten und
noch heute trifft man bei Kelleranlagen oder Fundamentierungs-
arbeiten auf solche. An Oberlinden, in der großen Gasse,
im Hofe des Rathauses, in einigen Stadttürmen befanden sich
derartige; noch im 16. Jahrhundert2 verfügte das Stadtregiment
in Kriegsläuften, dass die „Galgbrunnen" sollten gesäubert
f das Wasser bei Oberlinden wieder hergestellt, Pumpen
in stand gesetzt werden usw. Im großen und ganzen scheint
aber diese Art der Wassergewinnung von Anfang an zurückgetreten
zu sein, da sie den Ansprüchen wol bald nicht mehr
genügte. Für sie trat die Quellwasserleitung ein, welche, wo
sie möglich war, überhaupt dem germanischen Empfinden von
jeher mehr zusagte; wie wir von andern Orten und Gegenden
Deutschlands wissen, dass es im 11. und 12. Jahrhundert derartige
Leitungen gab, so dürfen wir wol auch für Freiburg
solche annehmen.

Zwar finden wir die früheste Erwähnung hierselbst erst
aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts, doch muss sie um
diese Zeit schon lange bestanden haben, gut ausgeführt und

1 J. Rösch, Beschreibung der Brunnenleitung zu Freiburg 1848.

2 Schreiber, Zur Sittengeschichte der Stadt Freiburg. Beilage zum
Adressbuch 1870.


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