Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 32
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32

Baas

bald mustergültig gewesen sein. 1318 wird in einer Urkunde
vom 23. August1 der Brunnen auf dem jetzigen Franziskanerplatz
erwähnt, welcher heute noch von der alten Leitung gespeist
wird2. Etwas Genaueres erfahren wir über die Herstellung
einer Leitung aus dem Bruchstück einer Freiburger
Stadtrechnung im Karlsruher Archiv, wo es heißt:

„Anno dorn. MCCCXXVII an sante Gallus abende lühen
die bürgere meister Selzelin dri wasser-nagebere und das
dar zue hoeret, die waren 10 pfunde wert, und das gerrueste
und dri bickele und zwo houwa, und befullen ime ouch do
den brunnen und die bruggen." 3

1336 ist von der Witwe Wernhers des Brunnenmeisters
selig die Rede, wTährend aus dem Jahre 13334 uns die Anstellungsurkunde
des Brunnen- und Brückenmeisters Johann,
Bürgers zu Freiburg, erhalten ist. In dieser ist bereits von
einer ganzen Anzahl von Brunnen die Rede, darunter einer
in der Vorstadt, „dem man sprichet der holtzeman, bei der
steininen brugge", einer im Spital, bei den Klöstern usw.
Auch dass die Brunnen aus eichenem Holz waren, lässt auf
ein langes Alter schon der damaligen Anlage schließen, die
vorbildlich gewesen zu sein scheint, da Basel 1407 den Brunnenmeister
erbat und bei der Rückkehr hoch verdankte5.

Noch heute besitzt die Altstadt eine größere Anzahl
öffentlicher, laufender Brunnen, die aus dieser Anlage ihr
Wasser hernehmen, welches bei manchem Alt-Freiburger auch
in besonderer Wertschätzung steht. Hin und wieder kommt
es sogar vor, dass jetzt noch die uralte Leitung eintreten
muss für die natürlich viel reichlichere moderne. Erst vor
wenigen Jahren konnte man bei einem Hauptrohrbruch geradezu
idyllische Szenen wie in der mittelalterlichen Stadt beob-

1 Poinsignon, Geschichtliche Ortsbeschreibung der Stadt Freiburg
I.

2 Urkunden des Heiliggeistspitals I, Regest 241.

3 Mone, Zeitschrift f. d. Gesch. d. Oberrheins XII, 20. — Nageber,,
besser nabegSr = Bohrer. P.

4 Schreiber, Urkundenbuch I, 30.

5 Schreiber, Geschichte der Stadt Freiburg II, 234.


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