Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 33
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Gesundheitspflege im mittelalterlichen Freiburg

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achten, als einige Tage hindurch in den Häusern das Wasser
ausblieb und nun bei jenen im ganzen spärlich verteilten alten
Brunnen die Mädchen und Frauen mit Eimern und Zübern
standen und schwatzten.

Ihren Ursprung hatte und hat diese Anlage im sogenannten
Möslewald, etwa ein Kilometer oberhalb des Schwabentors,
am Fuße des Brombergs, mit erst einer, später vier Brunnenstuben
; in Holzteucheln floss das Wasser über die beiden
Dreisambrücken in die Stadt, woselbst es vorwiegend öffentliche
, aber auch private Brunnen speiste: 1535 waren 20 öffentliche
und 11 private Brunnen vorhanden. 1501 war versucht
worden, die Holzröhren durch tönerne zu ersetzen: doch kehrte
man wieder zu den hölzernen zurück, bis im verflossenen Jahrhundert
, wie in der neuen, so auch in der alten Anlage eiserne
Röhren eingeführt wurden. Außer der „Mösleleitung" waren
noch einige kleinere von untergeordneter Bedeutung vorhanden
, die übergangen werden können.

Eine besondere, traurige Rolle spielte die erwähnte, älteste
Brunnenstube bei der Judenverfolgung des Jahrs 1349, die
auch in Freiburg mit der unsinnigen Beschuldigung begann,
dass von den Juden Gift in jene geschüttet worden sei, worauf
nochmals zurückzukommen sein wird. Welchem tatsächlichen
Missbrauch aber die öffentlichen Leitungen ausgesetzt
waren, das zeigt recht augenfällig die früher angezogene stadträtliche
Strafbestimmung bei Brunnenverunreinigung. Und
auch darin lag, wie bei allen derartigen, auf lange Strecken
außerhalb des Mauerkreises verlaufenden Anlagen, eine manchmal
eingetretene Gefahr, dass vom Feinde das Wasser für
die ganze Stadt abgeschnitten oder unbrauchbar gemacht werden
konnte. —

Bei dem Überblick über das mittelalterliche Freiburg
sollen an dieser Stelle nur in Kürze noch zwei Einrichtungen
betrachtet werden, die späterer eingehender Würdigung vorbehalten
sind; es sind dies die Anstalten für Kranke und Gebrechliche
sowie die Badstuben.

Außer den mit den Klöstern zusammenhängenden, in
ihrer Wirksamkeit naturgemäß beschränkten Spitälern ist da

Alemannia N. F. 6, 1. .3


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