Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 43
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Gesundheitspflege im mittelalterlichen Freiburg

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Im Winter aber, der von kalter und trockener Kom-
plexion sei, soll man essen, was Wärme bringt; nicht aber
„lossen" oder „trenke nemen vil".

Gewissermaßen zusammenfassend lehrt nun der folgende
Abschnitt:

„Hie merke wie sich ein mentsche ye nach dein zite sol halten

ein hübsche lere":

„Hastu nun verstanden mich

So merkestu gar eigenlich

Das das yare noch yedem stat

Viererleye naturen hat

Darnach sich ouch die lybe hie

Verwandlent ire naturen ye

Daran verstost du hie ze stunde

Das ein zyte möchte sin gesunde

Das ander zyte schade were

Von dieser Avandelbere

So must du ye regieren dich

Als yedes zite heischet sich

Also tund doch die tier zehand

Die enkein Vernunft hant

Der wyge die storken, die swalmen

Wenn der wint durch die halmen

Wäget so könnent die sich

Wol bewaren gar sicherlich

Der wolff der leoparte

Yedes nach siner arte

Kan sich gehalten nach yedem zite

Wyser man des lasse ouch nit

Dinen mantel soltu keren dar

Do yeder winde wayget har

Der sieche und der gesunde

Hant ungeliche stunde

Davon so ist dem einen gut

Das dem andern we tut

Der alte und der junge

Hand ander wandelunge

An der kelte an der hitze

Davon so bedarffe man witze
Der artzot und der wysen
Die alten und die grysen
Hant empfunden vil hievor
Den gloube obe du nit bist ein tor
Der mentschen leben stat gar häl
So sint die zuvaelle one moss
Einer clein, der ander gross
Die uff des mentschen leben gond
Des wir billich in sorgen stond
Des hymels Sternen eyenschafft
Und aller elementen crafft
Lufft wasser füre und erden
Und was von in mag werden
Zemengeleit das mag wol sin
Unnsers lebens tode und pin
Und denn ouch allermeyste
Die unsichtbaren geiste
Dis hant wir allesant verschult
Mit Sünde und göttlicher Unschuld
Doch ist gott also gute
Das er uns hat in siner hüte
Durch sich und ouch die kunste sin
Die er mannigem flüsset in
Domit er solle lernen wie
Man libe und sele gehelffen hie
Den söllent wir volgen alle zyt
Wonn unns sü gott zu götten gyt
Durch unsern nutze und göttlich er
Syt doch uss gott flüsset kunste

und er."

Nun folgt eine allgemein pathologische Übersicht, welcher
dann im besondern Betrachtungen über die vier Komplexionen
der Menschen angeschlossen sind:


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