Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 52
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Kahle

dies Lied auch sonst noch bekannt sei: in den von C. Köhler
und ihm herausgegebenen Volksliedern von der Mosel und Saar
No. 265 in gekürzter Form (K). Voretzsch hat es sodann mit
17 Strophen in dem Liederbuch eines Musketiers des Inf.-Reg.
Fürst Leopold von Anhalt-Dessau (1. Magdeb. No. 26) gefunden
(vgl. Zeitschr. f. deutsche Phil. 30, S. 257 Anm. 1). Diese
Fassung (V) hat er Meier mitgeteilt. Wie in K ist die Tat in
Erfurt lokalisiert, die Mordtat geschieht in der Augustastraße,
die Verwarnung des Gefangenen in der Stadthauptwache und
auf dem „Berg", auch hier nennt der Mörder seine Geliebte
wie in A Luise Hagemann, während er selbst jedoch in A
„Karl Gottfried Möcke" heißt, nennt er sich in V „Carl Christian
Necke". Eine weitere Fassung aus Westpreußen, mitgeteilt
von Alexander Treichel, bringt nun Meier a. a. O. zum
Abdruck (T). Auch diese Fassung spielt in Erfurt, die Straße
heißt Angerstraße, die Namen des Paars werden nicht genannt
.

Auch zu diesem Volkslied stellen sich zwei neue Aufzeichnungen
; die eine bei E. Marriage No. 39 (M), aus Nüstenbach,
Handschuhsheim, Kirchardt, die andere in der Odenwälder
Spinnstube (0), herausg. von Krapp (Darmstadt 1904) No. 150
aus Wallbach und Überau.

Die erste (M) lautet:

5. Da zog ich mein' Revolver
Und schoss ihr durch die Brust.
Ein Wörtlein wollt sie sprechen,
Dazu hätt ich kein' Lust.

6. Ach Gott, wo ist mein Liebchen?
Mein Liebchen, das ist tot!
Ich habe sie erschossen,
Ihr Blut floss rosenrot!

7. Was trug sie auf dem Haupte?
Ein blondgelocktes Haar.
Sie ging an meiner Seite
Ein ganzes volles Jahr.

8. Ich wurde arretieret
Noch in derselben Nacht,
Nach Rastatt abgeführet
Und in Arrest gebracht.

1. Ich liebte einst ein Mädchen
Wie's jeder Bursche tut;
Sie wollte michs verführen,
Dazu hat ichs kein Mut.

2. Ich ging zu ihr auf Urlaub
Wol in ein Gastwirtshaus;
Sie aber stellt sich spröde
Und eilt zur Tür hinaus.

*

3. Das hat mich sehr verdrossen,
Ich fasste den Entschluss:
Ihr Leben muss sie lassen,
Das kostet nur ein' Schuss!

4. Wir trafen uns zusammen
Wol auf dem Zeughausplatz.
Es schlug die zwölfte Stunde,
Und sie wars leichenblass.


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