Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 53
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Über einige Volksliedvarianten

53

9. Da wurde ich gebunden
An einen Eisenpfahl.
Da sollte ich bekennen
Die schauderhaft Getat.

10. Es weiden kommandieret
Zwei Mann aus meinem Zug,
Und kaum in sechs Minuten
Da lag ich schon im Blut.

Oder: la Dazu hatt' ichs keine Lust. 2c Stellt sich blöde
und ging zur Tür hinaus. 3 c Ihr Leben soll es kosten durch
einen Kugelschuss (ein Revolverschuss). 4 b Kaiserplatz. 5. Ich
kauft mir ein' Revolver. 7 a Ich schnitt von ihrem Haupte.
7 c Und trug's auf meinem Busen. 8 a Darauf ward kommandieret
. 9 a Man legte mich in Ketten. 9 c Damit ich sollt' erkennen
die schauderhafte Qual.

10. Und als ich sie gestanden
Die schauderhafte Tat,
Hat man mich lebenslänglich
Nach Wilhelmshöh gebracht.

Die zweite Fassung (0) lautet: " .""

'S Hl



1

Ich liebte einst ein Mädchen,
Wie's jeder Jüngling tut,
Sie aber zu verführen,
Dazu hatt' ich kein' Mut.

2. Ich schnitt von ihrem Haupte
Drei blondgelockte Haar

•Und trug auf meinem Busen sie
Drei volle Jahr.

3. Ich wurd' von ihr gerissen
Zum Kampf fürs Vaterland.
Sie schwur mir unter Küssen
Die Treu in jedem Stand.

4. Ich kam zu ihr auf Urlaub
Wol in ein Gastwirtshaus,
Sie aber stellt sich blöde
Und ging zur Tür hinaus.

5. Das hat mich sehr verdrossen;
Ich fasste den Entschluss:

Ihr Leben sollt' sie lassen;
Es kost ja nur ein Schuss.

6. Wir trafen uns zusammen
Wol auf dem Wilhelmsplatz
Es schlug die zwölfte Stunde,
Da lag sie leichenblass.

7. Ich wurde arretieret
Noch in derselben Nacht,
Zur Hauptsstadt abgeführet;
Dort wurd ich streng bewacht.

8. Sie banden mich mit Ketten
An einen großen Pfahl,
Daselbst sollt' ich bekennen
Die schauderhafte Tat.

9. Als ich sie dann bekannte
Die schauderhafte Tat,

Da wurd' ich lebenslänglich
Nach Wartenburg gebracht.

10. Drum hütet euch, ihr Mädchen,
Heiratet nicht so früh,
Das Unglück kommt beizeiten,
Die Not auch viel zu früh.

M 1 und 0 1 stimmen überein, nur dass in M 1 es das
Mädchen ist, das den Burschen verführen will, wozu er keine
Lust bezeigt, in 0 1 dagegen der Bursch von sich aussagt,
dass er nicht den Mut gehabt, das Mädchen zu verführen. In


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