Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 60
(PDF, 70 MB)
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60 Haffner

Bei den Ortsnamen haben manche Beantworter eine kleine
Geschichte ihres Orts geliefert.

Die Flurnamen bieten manchen interessanten sprach-
geschichtlichen Stoff. Manches altdeutsche Wort hat sich, wenn
auch manchmal sehr umgestaltet, erhalten und wird oft nur
durch Überlieferung der mundartlichen Form und der Erklärung,
die die Bewohner geben, deutbar.

Was die Punkte 4—8 und 12 (s. unten S. 6) betrifft,
so genügt es hier, auf das schon erwähnte vortreffliche Buch
von E. H. Meyer hinzuweisen. Ein Vertiefen in dieses Werk
zeigt, Welche mannigfaltigen Sitten und Gebräuche noch
vorhanden sind. Auch sind diese Fragen fast von jedem
Lehrer beantwortet. Bei den Sitten und Gebräuchen sieht man,
wie von der Wiege bis zum Grabe das Leben der Landbevölkerung
und auch das der Bewohner der Landstädte Erinnerungen
und Aberglauben aus alter Vorzeit mit christlichen Zutaten umgeben
, so bei der Geburt, in der Jugend, beim Liebesleben, bei
der Hochzeit bis zum Sarge; in Haus und Hof, in Flur und Feld.

Wichtig für die Erkenntnis des innern Lebens unseres
Volks sind die Punkte 9—11. Bei 9 sind uns manche alte
Volkslieder überliefert, die verschiedenen Kinderreime und
-spiele zeigen, welch gesundes Volkstum sich hierdurch von
Geschlecht zu Geschlecht fortpflanzt. Hier besonders floss die
Überlieferung sehr reichlich und neben manchem Alltäglichen
findet sich auch manche köstliche Perle. Auch Volksschauspiele
, Sprichwörter, Hausinschriften, Schwanke und
Schnurren sind aufgezeichnet, und es tritt oft bei letzteren
ein frischer, herzerquickender, wenn auch manchmal etwas derber,
Humor zu Tage. Dasselbe zeigt sich auch in den Orts-
neckereien und gerade diese Seite der Volkskunde einmal zu
bearbeiten, ist eine lohnende Arbeit.

Unter diese Rubrik gehören auch die Rätsel. Der gebildete
Städter hat kaum eine Ahnung, welch eine Fülle von
Oftmals wirklich urwüchsigen Rätseln unter unserm Landvolk im
Schwange sind. Sind doch von einigen Orten bis zu 40 solcher
Rätsel aufgezeichnet.

Über Märchen ist nicht viel berichtet1, dagegen lassen

1 Dass jedoch auch solche zu finden sind, zeigen die von F. Pia ff
aufgezeichneten „Märchen aus Lobenfeld" in der Festschrift für Wein-


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