Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 61
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Die Pflege der Volkskunde in Baden

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uns die Sagen in der verschiedensten Gestalt Blicke in den
Aberglauben unseres Volks tun. Hier zeigt sich, wie rege die
Einbildungskraft unter unserer Landbevölkerung ist, und dass
in mancher Sage und in manchem Aberglauben doch ein tiefer
Kern steckt, der uns in das innere Gemütsleben blicken lässt.
Auch manche geschichtliche Tatsache wird nur durch ihr Fortleben
in der Sage vor der Vergessenheit bewahrt.

Der letzte Abschnitt des Fragebogens ist den mundartlichen
Ausdrücken gewidmet. In diesen steckt unbewusst
noch ein guter Teil unseres alten Wortschatzes, der uns mit
der Zeit abhanden gekommen ist und aus dem unsere abgegriffene
Schriftsprache immer wieder Erneuerung schöpfen
kann. Viele Ausdrücke sind in dem oben erwähnten Buche
verwendet. Doch erst vollständige Durcharbeitung des Stoffs
in Verbindung mit den Flur-, Familien- und Taufnamen kann
hier den reichen Schatz zeigen, der noch zu gewinnen ist.
Auch die Erzählungen in der Mundart erweitern unsere Kenntnisse
sowol für das Gebiet der Mundartenforschung, als auch
erschließen sie inhaltlich einen Teil unseres Volkslebens.

Außer den Volksschullehrern haben noch etwa zwanzig
evangelische Geistliche aus ihren Gemeinden Beiträge zur Volkskunde
geliefert, so besonders aus den Amtsbezirken Lörrach
und Emmendingen. Diese Arbeiten behandeln in erster Reihe
das Verhältnis der ländlichen Bevölkerung zur Kirche und erhellen
diesen Teil des Volkslebens.

Zuletzt sind noch einige Beiträge von andern Personen
anzuführen, die, durch den Fragebogen angeregt, über ihren
Heimatsort Aufzeichnungen machten.

Um zuletzt kurz die Verteilung der Fragebogen auf die
einzelnen Amtsbezirke zu berühren, so sind die Amtsbezirke
Säckingen und Ettlingen am besten vertreten, da hier 90°/o
aller. Schulorte berichtet haben. Von da ab fällt die Prozentzahl
bis auf die Amtsbezirke Donaueschingen, Mannheim»
Schwetzingen und Weinheim, aus denen überhaupt keine Antworten
eingelaufen sind. Die meisten Fragebogen kamen aus
den Amtsbezirken Rastatt (34) und Freiburg (31). Bei 8 Amtsbezirken
schwankt die Zahl zwischen 20—30, bei 13 zwischen

hold (Straßburg 1896) S. 62—83 und in der Alemannia XXIV, 179—18S
und XXVI, 79—95.


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