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Christian Gottfried Böckhs Altdeutsches Glossarium 71
Nach Angabe des Buchhändlers Jos. Baer (Frankfurt), von
dem ich die Handschrift erstanden, befand sich das Glossarium
in der Bibliothek des Germanisten W. von Lexer. Die Handschrift
zählt 25 Blätter und enthält 318 Wörter. Das erste
Blatt gibt ein „Verzeichniss der altteutschen Schriften, aus denen
disz Wörter Register gesammelt worden und alles dessen, was
in meinen Collectaneen und Bibliothek über die altteutsche
Litteratur vorkommt". Die Zahl der Bücher, denen das Voca-
bularium entnommen, beträgt 42. Bei der Angabe der Wörter,
die teils erklärt, teils von Zitaten „aus altteutschen Schriften"
begleitet sind, ist leider in vielen Fällen die Seitenzahl des
betreffenden Buchs, dem die Zitation entnommen, nicht erwähnt
, so dass ich nicht im stände war, die betreffenden Stellen
nachzuschlagen, ganz abgesehen von dem Umstand, dass mir die
meisten der im „Verzeichniss" genannten Bücher überhaupt nicht
zu Gebote standen. Im folgenden führe ich nur die Wörter
an,. die nicht in Grimms Wörterbuch enthalten sind oder wenigstens
von den dort erwähnten in ihrer Bedeutung abweichen.
Da eine nähere Erklärung von gewissen Wörtern nur auf Grund
des Zusammenhangs gegeben werden kann, sah ich von einer
solchen ab und gebe in nachstehenden Zeilen nur die Wörter,
die von besonderem Interesse schienen.
„Auszahl, der I Reg. V. 13 sec. Hebr. Cod. I Reg. V,
27 (?) Ein Tribut oder eine Auswahl von Leuten, die auf dem
Libanon am Tempelbau arbeiten mussten, soviel als Frondienst."
„Allerpast, am meisten. Für die Ältere Litteratur und
Neuere Lektüre, eine Quartalschrift von Meissner in Dresden.
Leipzig 1783 in Breitkopfs Verlag. S. 85. 11. St."
„Afterläapperye für Nachrede, Afterrede. Pitt." Keine Belegstelle
angegeben.
„Anhaupten, mit dem Haupt anrühren." Kein Beleg.
„Asaun, Vorrat an Eisen." Keine Belegstelle.
„berieslet — berusten. Von dem Berg des Schauwens, wie
ein Mensch kommen mög zu volkomner liebe Gotes, nach der
Mainung des christlichen leerers Johannes von Gerson, etwann
Cantzlers zu Pariss. Geprediget durch den hochgeleerten herrn,
Herr Johannes Gayler von Kaysersperg, Doctor der hailigen
Geschrift etc. 1488."
„baden — verlassen. Ein altdeutsches Gedicht, die Schicksale
Kaiser Albrechts IL betreffend. Coli. m. VII. p. 49."
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