Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 78
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Anzeigen und Nachrichten

irgendwie Verunglückten errichtet sind? Hat der Vorübergehende die
Pflicht, einen Zweig, einen Stein oder sonst irgend etwas hinzuzufügen'?
Führen diese Häufungen einen besondern Namen?

2. Wo werden noch Frühjahrsfeuer (am Sonntag nach Fastnacht,
Lätare, Ostern usw.) angezündet? Wo Johannisfeuer? Werden dabei
Seheiben geschleudert oder Räder gewälzt? Wie ist der ganze Hergang?

3. Wo findet noch eine Versteigerung der Mädchen statt und
wann? Für wie lange gilt das Verhältnis? Wo werden noch Maibäume
gesetzt? Geschieht dies für einzelne Mädchen oder wird ein Baum für
das ganze Dorf gesetzt?

4. Wo finden noch besondere Tänze statt und wann? Beschreibung
des Hergangs. Werden Tanzlieder gesungen und welche? Beifügung der
Melodie.

5. Ist irgendwo der Brauch bekannt, dass der Braut eine Puppe
ins Bett gelegt wird oder dass ein Puppenwagen mit einer Puppe in
die Brautkammer gestellt wird? Oder wird der Braut während der Hochzeit
ein Kind in den Schoß gesetzt?

6. Ist irgendwo die Sitte bekannt, dass das Brautpaar beim Zug aus
der Kirche, oder beim Hochzeitsmahl, oder wenn es sich in seine Wohnung
begibt, mit Getreidekörnern, Erbsen u. a. bestreut wird?

7. Wo wird dem Bräutigam, wenn er kommt, die Braut zur Kirche
zu holen, zunächst eine „falsche Braut" zugeführt? Wo wird die
Braut nach der Trauung, etwa Avährend des Hochzeitsmahls, gestohlen?

8. Wo werden der Leiche irgendwelche Beigaben in den Sarg
gelegt? Welcher Art sind diese? Bestehen zwischen den Beigaben und
dem Verstorbenen irgendwelche Beziehungen, etwa der Art, dass dem
Kind eine Puppe oder sonst ein Spielzeug beigegeben wird, der Frau ein
Gerät der weiblichen, dem Mann ein solches der männlichen Arbeit?
Kommt der Charakter des Verstorbenen dabei irgendwie in Betracht, so
dass etwa dem starken Raucher eine Tabakspfeife, dem Trinker eine
Flasche mitgegeben wird?

9. Wo kennt man noch sogenannte „Erdspiegel", durch die man Verborgenes
erkunden kann? Werden sie noch benutzt? Wie ist ihr Aussehen?

10. Wo ist es noch Sitte, Kranke, insbesondere Kinder durch einen
natürlich gespaltenen oder erst zu dem Zweck gespaltenen Baum
hindurchzuziehen? Müssen gewisse Formalitäten dabei beobachtet
werden? Muss der Kranke z. B. nackend sein? Werden Formeln dabei
gesprochen?

Antworten werden erbeten an Prof. B. Kahle, Heidelberg, Brückenstraße
16.

Umfrage.

Einen besonders anziehenden Abschnitt der Volksüberlieferungen
bilden die Ortsneckereien, die mehr oder weniger witzigen und treffenden
Spottreden, die eine Ortschaft der andern nachsagt. Sie bestehen


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