Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 80
(PDF, 70 MB)
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Anzeigen und Nachrichten

Johann Michael Moscherosch,

der unermüdliche Vorkämpfer deutsches Wesens und deutscher Eigenart
gegen alle die fremdländischen Einflüsse in Sprache, Tracht und Sitten
seiner Zeit soll durch ein Denkmal in seinem Heimatort Willstätt bei Kehl
nach Verdienst geehrt werden. Bereits sind durch Schenkungen der Familie
König und des Sparvereins in Willstätt, durch Einnahmen aus Vorträgen
über Moscherosch und andere freie Beiträge 600 M. gesammelt. Weitere
Beiträge werden erbeten an Mühlenbesitzer G. König in Willstätt bei
Kehl. "

Sprachgeschichtliche Anfrage.

Es Avird versucht festzustellen, wo und in welcher Bedeutung der
Ausdruck Terra sigillata zuerst in der Literatur auftritt. Der
klassischen Zeit scheint er nicht anzugehören. Alle Bemühungen, auch
durch Spätlatinisten, waren erfolglos. Gef. Mitt., Anreg. bitte an Paul
Diergart, Berlin W. 35, Potsdamerstraße 35.

0. Meisinger, Die Appellativnamen in den hochdeutschen
Mundarten. 1. Die männlichen Appellativnamen. Beilage zum
Progr. 714 d. Gymn. in Lörrach. 1904. 27 S. 4°.

98 Eigennamen, die zu Gattungsnamen geworden sind, werden hier
untersucht und mitgeteilt: eine dankenswerte und anziehende Arbeit. Mit
Recht macht der Verfasser sich Schmellers Wort, dass Sammlungen dieser
Art niemals als abgeschlossen zu. betrachten seien, zu eigen. Die
„Literaturangabe" S. 5 zeigt, dass M. sich in der Avissenschaftlichen
Literatur tüchtig umgesehen hat; viel wäre aber noch aus der mundartlichen
Dichtung zu schöpfen gewesen. Auch würde ich raten, die Legende
und die Volkskunde der Heiligen mehr heranzuziehen, da sie nicht selten
zur Erklärung der sinnwörtlichen Bedeutung eines alten Eigennamens
dienen kann. Uber Staches — das in meiner rheinfränkischen Heimat
nur einen langen Menschen bedeutet — und Schlaume finden sich einige
Bemerkungen in meiner Besprechung von Lenz, Handschuhsheimer Dialekt,
in den Beiträgen zur Gesch. d. D. Spr. XV, 189, 192. Zu Markolf S. 19:
Auch in der Pfalz heißt der Eichelhäher Margruf, wie aus Autenrieth zu
ersehen ist. Zu Matz S. 19: Hemden-, Hosenmatz ist in Darmstadt geläufig
für kleine Jungen mit den ersten Hosen und namentlich heraushängendem
Hemdchen. Zu Lips S. 24: Ich wundere mich, dass M. den
„Hölzerlips", einen berühmten Räuber der Neckargegenden, nicht erwähnt.
Auch der von ihm genannte Lips Tullian war ein Räuber. Ich will mich
jedoch nicht weiter auf Nachträge einlassen, vielmehr hoffen, dass der
Verfasser selbst nach Schmellers Rat weitersammeln und später neben
der Fortsetzung über die weiblichen Appellativnamen auch eine ausgedehntere
Bearbeitung des ersten Teils vorlegen möge.

Freiburg i. B. Fridrich Pfaff.


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