Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 85
(PDF, 70 MB)
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Badische Auswanderer in Franzfeld

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•die andern Banater Schwaben vielfach in bis dahin serbischen
und rumänischen Gemeinden festgesetzt; sie siedeln als Handwerker
in die Nachbarstädte Panschowa, Semlin und Belgrad
über und haben sogar eine Tochtergemeinde, Franz-
Josefsfeld, in Bosnien nahe der Save gegründet. Vielleicht
geht ihnen dahin einmal ein Namensgenosse aus der
alten Heimat nach und frägt „ist keiner von Emmendingen da?"

Jedenfalls sollte eine Arbeit, wie die „Geschichte der
Gemeinde Franzfeld", eine Tat für eine Bauerngemeinde, die
in Deutschland selbst wenig ihresgleichen hat, eine Mahnung
sein für Pfarrer und andere, die sich in den Ämtern Emmendingen
und Karlsruhe mit der örtlichen Geschichte befassen,
in den Kirchenbüchern und Gemeindearchiven nach den ausgewanderten
Familien sich umzusehen und der Ursache der
Auswanderung nachzuforschen; neben etwaigen besondern
kann auf eine allgemeine wol aus dem Jahr der ersten Auswanderung
— 1791 — geschlossen werden — der drohende
Einfall der Franzosen. — Dies galt natürlich nicht nur für die
zwei baden-durlachschen Amter, sondern auch für die zwischenliegenden
und angrenzenden katholischen Gebiete; aus dem
vorderösterreichischen Breisgau zumal hat auch noch zu
dieser Zeit ein starker Wegzug nach Ungarn stattgefunden,
der in den zahlreichen neu gegründeten katholischen Gemeinden
Südungarns Aufnahme fand. — Die Franzfelder „Geschichte"
spricht von Einwanderern „aus den übervölkerten Reichslandenwird
sich damit aber wol im Irrtum befinden, denn
„übervölkert" war unser badisches Rheintal damals an sich
doch nicht, wenn auch schon im Vergleich mit den durch
die jahrhundertelangen Türkenkriege und die Pest verödeten
Niederungen der Theiß und der Donau. Das war der Grund
zur Beförderung deutscher Einwanderung dort schon
unter Maria Theresia und Joseph II. und dann auch noch
unter Kaiser Leopold II. und Franz I., welch letzteren eine
Gedächtnistafel am Rathaus zu Franzfeld, seit der Hundertjahrfeier
der Gründung 1892, als Gründer der Gemeinde ehrt.

Wie sich die Schaffung der neuen Gemeinde vollzog,
schildert anschaulich die genannte Festschrift, und es scheint


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