Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 105
(PDF, 70 MB)
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Gesundheitspflege im mittelalterlichen Freiburg

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der eine oder andere der zu nennenden nicht auch Kleriker
war. Insbesondere lässt der Titel „Meister" oder „Magister"
daran denken, der damals, vor der Gründung der deutschen
Universitäten — die ausländischen werden wol selten in
Frage gekommen sein — recht wol von Dom- oder Klosterschulen
, natürlich aber ebenso an Laien wie an Kleriker verliehen
wurde und einen Ausweis über den Studiengang darstellte
. Dass aber an diesen Schulen auch Medizin gelehrt
und gelernt wurde, ist früher bereits erwähnt worden.

Soweit bis jetzt zu sehen ist, ist das Jahr 1309 der
früheste Zeitpunkt, an welchem eines Arztes gedacht wird;
denn die Angaben der Gründungsurkunde, der Stadtrodels usw.
beziehen sich wahrscheinlich auf sogenannte Wundärzte, d. h.
Scherer und Bader, bei welchen darauf zurückzukommen sein
wird. In einer Urkunde des Heiliggeistspitals1 aus dem
genannten Jahre findet sich nämlich die Nachricht über
eine Vergabung, d. h. Stiftung, welche „geschah im Hause
Meister Walthers des Arztes", der demnach in Freiburg
ansässig, vielleicht auch Bürger der Stadt war. Da in der
Vergabung mehrfach des Spitals, insbesondere der Kranken
in demselben und im Gutleuthaus als der Empfänger gedacht
ist, so könnte man vermuten, dass der genannte Arzt mit
dem Spital wol ärztlich zu tun hatte und nun die Fürsorge
für seine Pfleglinge auch bei dem Stiften der Pfründe betätigte
; doch ist dies natürlich ganz unsicher, da viele andere
Stiftungen gleichfalls der Kranken gedenken.

Eine genauere Beurkundung besitzt das städtische Archiv
über den nächstbekannten Arzt, indem es nämlich noch den
Bürgerbrief für den „Meister Wernher von Buochheim,
den arzat" bewahrt, welcher „an den nehsten Sambstage
vor Sante Gierines tage", d. h. am 10. Januar 1321, ausgestellt
wurde. Da Buchheim ein noch jetzt bestehendes
Dorf in der Nähe von Freiburg ist, so sehen wir hieraus zugleich
, dass schon frühe die Landschaft selbst ihre Arzte
hervorbrachte, die dann aber die Stadt aufsuchten: studierte

1 Spitalurkunden, Reg. No. 69.


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