Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 112
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112

Baas

Ungefähr in die Mitte desselben Jahrhunderts fällt nun
auch die Niederschrift des Eids, den der Stadtarzt schwören
musste und der uns in „Aller Ambtleyten Schwerbuch" vorliegt
; seinem Inhalt nach ist er aber sicherlich viel älter, so
dass schon der erste jenes Amts vielleicht nach ihm vereidigt
worden ist. Da aus ihm die Tätigkeit des Stadtarztes
zu ersehen ist, setzen wir ihn im Wortlaut hierher: „Item
ir werdent schweren, unser gnedigen Herschafft von Österreich
vnnd der statt Freyburg treuw vnnd hold ze sin, iren,
Nutz zu fürdern vnnd schaden ze wenden. All vnnd yed per-
sonen, so ir zu zyten der ussetzikeit geschuldigt vnnd üch
geantwurt werden, treuwlich vnnd mit vlys ze schowen, derselben
schow mit den anderen, so üch geben sind, — es waren
gewöhnlich zwei geschworene Meister des Barbierer- und
Schererhandwerks — uffrecht vnnd redlich ze volführen vnnd
in allen gestalten, darinn man sölich gebrechen erkennen mag,
vlis anzekeren, damit die warheit darinn gebrucht vnnd er-
funnden werd, darzu in der lyb Artznye truw vnnd vlissig
zu sin nach ewerem vermögen, die unsern unzimlich nit be-
schetzen, Acht haben, dass die Appotecker gut verkouffig unverdorben
Species bruchend, Unnd wann mine Herrn ze Rat
wenden, die Appotecker ze besechen, das ir darin willig syen,
helffend besechen ond probieren, nyemand ze lieb noch ze leid,
durch keiner verpuntniss, lieby, fruntschafft noch anderer ver-
stendniss willen, sonnder gemeinlich, truwlich vnnd warlich
damit umb gon, das an dem ort kein gebrech, klag rioch
mangel sye, vnnd uch sirnst in den dingen der Artznye
vnnd in anndern halten nach zimlichen unrechten vnnd billi-
chen Sachen alies ungeverde. Doch wie es ein Rat gelegen
sin wil, also mag er üch enndern oder behalten."

Die Eidesformel, wie sie hier aus jedenfalls recht älter
Zeit vorliegt, enthielt aber nicht alle Pflichten des Stadtarztes
; aus den Aufzeichnungen des Stadtschreibers1, wie
auch aus dem sogenannten „roten Buch", welches bis in»
14. Jahrhundert zurückgeht, ersehen wir z. B., dass ihm ob-

1 Ratsprotokolle 1496.


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