Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 139
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Gesundheitspflege im mittelalterlichen Freiburg

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welches lange Zeit „Münsterapotheke" blieb; denn noch nach
1565 kam es in den Besitz des Apothekers Konrad Jordan \
nachdem es vorher der 1536 verstorbene Kaspar Swein innegehabt
hatte2. Im übrigen haben im 16. Jahrhundert die
Apotheken sowol nach Besitzern wie nach Lage sehr oft gewechselt
, was vielleicht mit den vielfach in den Urkunden des
Stadtarchivs wiederkehrenden Klagen über „geringen vertrib"
zusammenhängt; für letzteren könnte ein weiterer Beleg sein,
dass der obengenannte-A. Gundersheimer bald nach 1563 sein
Geschäft aufgab und Wechsler wurde3. Freilich entstanden
aber auch 1501 Klagen der Bürgerschaft4, dass die Kranken
von den Apothekern „mit den verlegnen materialen merck-
lichen betrogen" würden, weshalb der Stadtrat beschloss, mit
Zuziehung der Universität und des Physikus Johann Fuchs
von Straßburg die Apotheken visitieren zu lassen.

Der Preis der Apotheken scheint damals schon recht hoch
gewesen zu sein, wie wir aus dem 1566 geschehenen Verkauf5
der einen des Sigmund Feistlin an seinen Schwiegersohn Johann
Unger ersehen, wobei der letztere 1500 Gulden bezahlen
musste; allerdings reicht diese Summe auch bei Berücksichtigung
des damals vielleicht 6—10 mal höheren Geldwerts
an die heutigen, enormen Ziffern lange noch nicht heran.

Auch Freiburg hat seine mittelalterliche Apothekerordnung
besessen, von der jedoch nichts mehr vorhanden ist; in einem
Visitationsbericht des Jahrs 1529 ist unmittelbar darauf hingewiesen
, während wir aus der Aufstellung einer Kommission
von einem Arzt und drei andern Mitgliedern zur Apothekenbesichtigung
aus dem Jahre 14966 denselben Schluss ziehen
können, der durch die „neue" Ordnung von 1559 noch mehr

1 Häuserbuch.

2 Häuserbuch u. Mone, Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins
XII, 21.

8 Stadtarchiv. Unterschrift unter der neuen Apothekerordnung und
Häuserbuch.

4 Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins XIX, 486 und Freiburger
Missiven 1501, S. 110b.

5 Stadtarchiv XL No. 6.

6 Stadtarchiv, Ratsprotokoll.


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